Kampf gegen globale Armut

Markt / 14.10.2019 • 22:16 Uhr / 2 Minuten Lesezeit
Der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften geht an die drei Armutsforscher Abhijit Banerjee, Esther Duflo und Michael Kremer. AFP
Der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften geht an die drei Armutsforscher Abhijit Banerjee, Esther Duflo und Michael Kremer. AFP

Wirtschaftsnobelpreis an Abhijit Banerjee, Esther Duflo und Michael Kremer.

Stockholm Wie lässt sich wirksam verhindern, dass jedes zweite Kind weltweit ohne Grundkenntnisse in Lesen, Schreiben und Rechnen die Schule verlässt? Wie können Staaten die Misere bekämpfen, dass immer noch mehr als 700 Millionen Menschen mit extrem niedrigen Einkommen klarkommen müssen? Wie kann die Weltgemeinschaft vermeiden, dass jährlich fünf Millionen Kleinkinder an Krankheiten sterben, wo doch bereits billige Medikamente oder vorbeugende Medizin geholfen hätten?

Antworten geliefert haben die Ökonomen Abhijit Banerjee, Esther Duflo und Michael Kremer. Und dafür werden sie in diesem Jahr mit dem Wirtschaftsnobelpreis ausgezeichnet. Ihre Erkenntnisse hätten „unsere Fähigkeit, Armut zu bekämpfen, in der Praxis dramatisch verbessert“, lobte die Königlich-Schwedische Akademie. In nur zwei Jahrzehnten hätten sie die Entwicklungsökonomie in ein florierendes Forschungsgebiet verwandelt.

Viele kleine Einzelthemen

Ein Verdienst der Forscher, die an US-Universitäten arbeiten: Sie zerlegten die extrem komplexe Aufgabe der globalen Armutsbekämpfung in viele kleine Einzelthemen, um sie überschaubarer und beherrschbarer zu machen. So hätten sie etwa gezeigt, wie sich die Schulbildung und die Gesundheit von Kindern mit kleinen, präzisen Schritten verbessern ließen.

Dabei leisteten die Ökonomen wissenschaftliche Pionierarbeit in der Praxis. Sie führten Mitte der 1990er-Jahre Feldexperimente durch, um Maßnahmen für eine bessere Schulbildung in Kenia zu testen. Dabei werden Menschen nach dem Zufallsprinzip in Gruppen eingeteilt. Jede erhält etwas andere Bedingungen, lebt aber ansonsten normal weiter. Nach einiger Zeit lässt sich beobachten, welche Politik welche Folgen hat.

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