Osram wird nun doch österreichisch

Markt / 08.12.2019 • 18:32 Uhr

Premstätten Im zweiten Anlauf ist dem österreichischen Elektronikunternehmen AMS die erhoffte Übernahme von Osram geglückt. Mehr als 55 Prozent der Aktionäre des Münchner Beleuchtungsherstellers haben das Übernahmeangebot von 41 Euro je Aktie angenommen. IG Metall und Osram-Betriebsrat, die eine Zerschlagung des über 110 Jahre alten Traditionsunternehmens fürchten, haben vergeblich Widerstand geleistet. AMS wächst zwar rasant, ist aber hoch verschuldet und will die Übernahme mit Milliardenkrediten und der Ausgabe neuer Aktien finanzieren. Die Zustimmung der Behörden steht allerdings noch aus.

Indes hat AMS-Chef Alexander Everke sehr ehrgeizige Pläne: Er will einen europäischen Weltchampion in der Optoelektronik schmieden. Die Produkte von AMS und Osram ergänzen sich in vielerlei Hinsicht. Osram stellt LED-Beleuchtung her, AMS optische Sensoren, in Teilen für identische Kundengruppen, darunter Handyhersteller.

AMS hat zugesagt, bis zum Jahr 2022 bei Osram niemanden fusionsbedingt zu entlassen. Die deutschen Standorte sollen sogar gestärkt werden.