Paketauslieferung mit der U-Bahn

Deutscher Verkehrsminister Scheuer will Pilotprojekt.
Berlin Der deutsche Verkehrsminister Scheuer will die Auslieferung von Paketen per U-Bahn testen lassen. „Ich wäre dazu bereit, ein Pilotprojekt mit einer Stadt zu machen, wo wir eine U-Bahn umbauen und eine spezielle Paket-U-Bahn daraus machen“, sagte er. Diese Bahn könne nachts von zwei Uhr an fahren und Pakete sowie Päckchen zu Zwischenlagern – sogenannten Mikro-Hubs – an Haltestellen in einzelnen Stadtteilen transportieren. „Von dort aus können die Lieferanten die Waren mit einem Elektro-Lastenfahrrad weitertransportieren“, sagte Scheuer. Er rechnet damit, dass der Lieferverkehr, der etwa wegen des Haltens von Fahrzeugen in der zweiten Reihe für zusätzliche Staus sorgt, um bis zu 20 Prozent reduziert werden könnte.
Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) zeigte sich offen für den Vorschlag. Die Branche stehe für Diskussionen bereit.
Vorfragen klären
Allerdings müssten mehrere Fragen geklärt werden, betonte Wolff. So dürften die normalen Abläufe nicht gestört werden. „Nachts beziehungsweise nach Betriebsschluss werden in den U-Bahnsystemen notwendige Reparaturen und Instandhaltungen durchgeführt, die man während der normalen Betriebszeit nicht umsetzen kann“, sagte er. Nötig sei auch mehr Personal. Die Idee, Pakete per U-Bahn oder Straßenbahn zu verschicken, ist nicht neu. So gab es in Berlin bereits entsprechende Überlegungen. Dort hatten etwa in den 1930er- Jahren Güterstraßenbahnen Pakete ausgeliefert. In Chicago wurden eigens Tunnel für den Warentransport per Metro gebaut.