Vorwerk schließt nach 59 Jahren Hauptstandort Hard
Vorwerk zieht nach Wien. 33 Personen zur Kündigung angemeldet.
Hard, Wien „Aus eingehenden strategischen und wirtschaftlichen Erwägungen ist es notwendig, die beiden bestehenden Betriebstätten Wien und Hard künftig an einem Standort zusammenzulegen”, gab am Donnerstagabend Filippo Traú, General Manager Vorwerk in Österreich, bekannt. Die Mitarbeiter des Traditionsunternehmens, das seit 1961 in Österreich tätig ist, wurden bereits unterrichtet. Das bedeutet das Aus für den langjährigen Hauptstandort des Unternehmens in Hard, denn die Entscheidung ist auf die Bundeshauptstadt Wien gefallen.
Sozialplan für Mitarbeiter
33 Personen wurden diese Woche beim Arbeitsmarktservice Bregenz gemeldet. Allerdings habe man übersiedlungsbereiten Mitarbeitern einen Arbeitsplatz am neuen Standort zugesagt und unterstütze diese umfassend bei ihrem Umzug, so Geschäftsführer Traú. Wer nicht nach Wien siedeln wolle, erhalte weitreichende soziale Unterstützungen, verspricht das Unternehmen. Bis in Hard die Rollbalken fallen, wird es noch mehr als ein Jahr dauern. Der neue Standort in Wien wird, so der Plan, am 1. April 2021 eröffnet.
Weitere Standorte sowie die mehr als 1500 selbstständigen Beraterinnen und Berater in ganz Österreich seien von der Zusammenlegung der Standorte nicht betroffen. Insgesamt beschäftigt Vorwerk in Österreich (Stand Ende 2018) 135 Personen, der Umsatz 2018 betrug 29,6 Millionen Euro.
Das Wuppertaler Unternehmen, das bis heute in Familienbesitz ist, gründete die Niederlassung “Vorwerk Austria” vor 59 Jahren in Bregenz. Seit 1978 hat es den Hauptsitz in Hard. Von Anfang an setzte das Unternehmen auf den Direktvertrieb, früher hauptsächlich für Staubsauger, in den letzten Jahren mit der Küchenmaschine Thermomix. Die Geräte genießen bis heute einen legendären Ruf bei den Nutzerinnen und Nutzern, es gab Zeiten, in denen Vorwerk fast in jedem Haushalt des Landes vertreten war. In den vergangenen Jahren wurden außerdem Shops in Österreich eröffnet. Im Jahr 2018 musste der deutsche Konzern international mit sinkender Nachfrage nach dem Thermomix und der Staubsaugermarke Kobold kämpfen. 2019 wurde die Thermomix-Produktion in Wuppertal eingestellt.