Solidarität am Frischeregal

Vorarlberg Milch muss den angekündigten Notfallplan dank treuer Kunden nicht umsetzen.
Feldkirch Es gibt in Zeiten von Corona auch immer wieder gute, hoffnungweckende Nachrichten. Eine davon ist diese: Die Vorarlberger Konsumenten zeigen am Supermarktregal Solidarität. Nachdem die Vorarlberg Milch letzte Woche ankündigte, die Produktion massiv zu drosseln, haben sie wieder zu Produkten des Vorarlberger Molkereiunternehmens gegriffen. Deshalb, so Geschäftsführer Raimund Wachter, müsse die Abnahmemenge nun nicht zwangsweise reduziert werden. „Das ist aber noch keine Lösung des Problems. Wir müssen die Lage laufend neu bewerten“, so Wachter am Donnerstag.
Fast 40 Prozent des Umsatzes sind in der letzten Woche weggebrochen, weil der Gastronomie-Absatz gegen null ging und die wichtigen Märkte Italien und Deutschland zusehends schwieriger werden. An die rund 500 Milchlieferanten ging der Appell, freiwillig weniger Milch anzuliefern. Vorarlberger Konsumenten wurden aufgerufen, regionale Milchprodukte zu kaufen. Das scheint gewirkt zu haben: Es werden wieder vermehrt lokale Produkte gekauft, was sich in einem höheren Absatz niederschlage. Dennoch appelliert der Vorarlberg-Milch-Geschäftsführer neuerlich an die Milchlieferanten, die Milchmenge zu reduzieren. In der kommenden Woche müsse man die Lage dann neu beurteilen. Derzeit werden, tritt Wachter anderslautenden Aussagen entgegen, alle Produkte hergestellt und seien weiter verfügbar.