Hoffnungsschimmer statt Horrorszenario

Markt / 30.03.2020 • 22:19 Uhr
Nach Rezession soll Erholung folgen. VN
Nach Rezession soll Erholung folgen. VN

Wirtschaftsweise erwarten zwar Rezession, aber auch Erholung.

Berlin Die Corona-Pandemie stürzt die Wirtschaft vieler Länder in eine der schlimmsten Rezessionen ihrer Geschichte. Die Wirtschaftsweisen, das Beratergremium der deutschen Regierung, geben nun aber einen ersten Hoffnungsschimmer. Weil die Rezession eine im Kern gesunde Ökonomie trifft, sei aus aktueller Sicht eine schnelle und nachhaltige Erholung wahrscheinlich.  „Es ist nicht wie in einem Krieg, wo der Kapitalstock zerbombt wäre und die Arbeiter an der Front sind“, sagt Volker Wieland, Topökonom des Gremiums.

Die Wirtschaftsweisen wenden sich damit gegen Horrorszenarien mit einem möglichen zweistelligen Einbruch des Bruttoinlandsprodukts und dauerhaften Folgen. Allerdings räumen sie ein: Präzise Vorhersagen sind derzeit wegen der Unsicherheit kaum möglich.

Als derzeit wahrscheinlichstes Szenario sehen sie einen fünfwöchigen „Shutdown“ und eine anschließende kurze Erholungsphase. Für diesen Fall würde das BIP Deutschlands 2020 um 2,8 Prozent schrumpfen, um 2021 wieder um 3,7 Prozent zuzulegen. Zum Vergleich: 2009 war die Volkswirtschaft infolge der Finanzkrise um 5,7 Prozent eingebrochen. Im schlimmeren Szenario nach einem längeren „Shutdown“ wäre ein tieferer Einbruch 2020 in der Größenordnung von 5,4 Prozent denkbar. Sollten die gesundheitspolitischen Maßnahmen sogar über den Sommer hinaus andauern, würde sich die Erholung erst 2021 einstellen.

Die Einschränkungen von öffentlichem Leben und Wirtschaft seien aber unausweichlich. Man dürfe jetzt nicht Wirtschaft und Gesundheit gegeneinander aufrechnen.