Ringen um Supermarkt-Sortiment

Markt / 01.04.2020 • 22:04 Uhr
Mit Spielwaren im Supermarkt soll bald Schluss sein.AP
Mit Spielwaren im Supermarkt soll bald Schluss sein.AP

Der Fachhandel sieht Wettbewerbsverzerrung, WKÖ hofft auf freiwillige Einschränkung der Lebensmittelhändler.

Feldkirch, Wien Die Causa prima im österreichischen Handel könnte bald gelöst sein. Den Händlern, deren Geschäfte seit 16. März geschlossen sind, war es ein Dorn im Auge, dass die großen Lebensmittelhändler, deren Geschäfte zwingend offenbleiben sollen, nicht nur Lebensmittel und Güter für den täglichen Verbrauch verkaufen, wie dies angekündigt wurde, sondern die Bevölkerung mit ihrem gesamten Sortiment bedienten, was bei den Kunden zwar goutiert wird, aber eine starke Wettbewerbsverzerrung darstellt, wie nicht nur ein Feldkircher Spielzeughändler feststellte und deshalb Klage einreichte, sondern auch in der Wirtschaftskammer grundsätzlich so gesehen wird, wie Wirtschaftskammer-Generalsekretär Karlheinz Kopf gegenüber den VN bestätigte. Die Vorarlberger Landesregierung will dem ein Ende machen und werde mit Kontrollen beginnen und droht mit Strafen von mehreren Tausend Euro. Damit wäre Schluss mit dem Vollsortiment, doch von heute auf morgen wird das wohl nichts werden, wie der Dornbirner Bezirkshauptmann Helgar Wurzer gegenüber den VN sagt: „Es gibt noch offene Rechtsfragen, was alles unter erlaubte Waren fällt. Das müssen wir zuerst nochmal mit dem Ministerium klären.“ Man werde „die Situation anschauen  und sie aufnehmen. Aber bevor wir weitere Schritte einleiten, werden wir es abklären.“ Für manche Bereiche, so der Bezirkshautpmann „gibt es eben noch keine Erlässe.“ Die Wirtschaftskammer Österreich setzt auf Freiwilligkeit, so Kopf: „Präsident Harald Mahrer und ich haben sehr intensive Gespräche mit den Chefs der Handelsketten geführt und wir erwarten, dass sie von sich aus das Sortiment einschränken“.

So oder so, die bunte Warenwelt im Supermarkt wird wahrscheinlich schon in Kürze ein Stück grauer. VN-sca, mip