ÖKOPIONIER. Daniel Sperl (37), Projektkoordinator Klimabündnis Vorarlberg-Partnerregion Chocó/Kolumbien

Unsere Partnergemeinden unterstützen, die für ein intaktes Ökosystem kämpfen.
MÄDER „Gemeinsam Verantwortung für das Weltklima tragen und voneinander lernen.“ Unter diesem Leitsatz pflegt Klimabündnis Vorarlberg seit 1993 eine solidarische Partnerschaft mit der ländlichen Bevölkerung des Chocó in Kolumbien. Denn bereits bei der Gründung des Vereins war klar, dass die Zerstörung der tropischen Regenwälder ein Hauptgrund für die weltweite Klimaerwärmung ist. Deshalb ist es bis heute so wichtig, der lokalen Bevölkerung den Verbleib in ihrer Heimat zu ermöglichen. Durch eine kleinräumige, nachhaltige Nutzung der Wälder haben sie ihre Lebensgrundlage und tragen erwiesenermaßen zur Erhaltung eines gesunden Ökosystems bei. „Ein ferner Traum ist es, dass sich unser Vereinszweck irgendwann nur noch auf die Bereiche Wissensaustausch, fairen Handel und die Pflege freundschaftlicher Beziehungen beschränkt. Durch die Förderung kleinstrukturierter Projekte in den Bereichen Bildung, Öko-Landwirtschaft und Umweltschutz wird die lokale Bevölkerung in ihrer Autonomie gestärkt“, informiert Projektleiter Daniel Sperl. „Konkret läuft zum Beispiel seit zwei Jahren unsere Klimabohnen-Kampagne im Zuge der wir kürzlich knapp eine Tonne klimafreundlich angebauten Spezialitäten-Kaffee zu fairen Preisen von unseren Partnern im Dorf El Cairo abgekauft haben. In Kooperation mit dem Segelschiffprojekt Brigantes wird dieser per Windkraft über den Atlantik transportiert und steht ab Sommer unseren Mitgliedsgemeinden als besonders klimafreundlicher Muntermacher zur Verfügung. Im Dorf San Isidro dreht sich unser Engagement um den Schutz des Atrato-Flusses, der dort durch illegale Goldschürfer massiv mit Quecksilber vergiftet wird“, betont Daniel Sperl. „Wir unterstützen eine lokale Landwirtschaftsschule, die jungen Menschen erfolgreich alternative Erwerbsmöglichkeiten wie Öko-Tourismus und Biolandwirtschaft vermittelt. Die Menschenrechtslage im Chocó ist derzeit leider schlechter als vor dem Friedensabkommen 2016.“
Wichtige Solidarität
„Die kolumbianische Regierung verweigert die Umsetzung wichtiger Vertragspunkte wie die dringend nötige Agrarreform. Gleichzeitig wird viel zu wenig gegen die wiedererstarkten Kampftruppen von Paramilitärs und ELN-Guerillas unternommen, so dass diese ihren Terror in der ganzen Region verbreiten können“, sagt Daniel Sperl. „Es ist wichtig, dass die Vorarlberger Bevölkerung weiterhin solidarisch mit den Menschen im Chocó verbunden bleibt, weil sie es sind, die den Regenwald für uns und künftige Generationen bewahren. Wer unterstützen will, kann sich für eine ehrenamtliche Mitarbeit im Verein Klimabündnis melden oder sich dafür einsetzen, dass in der Heimatgemeinde künftig Klimabohnen-Kaffee angeboten wird.“ VD
„Mit den Menschen solidarisch verbunden bleiben.“

daniel.sperl@klimabuendnis.at, www.klimabuendnis.at/vorarlberg