Coronakrise: So soll das “rot-weiß-rote Comeback” gelingen

Markt / 06.04.2020 • 07:00 Uhr
Coronakrise: So soll das "rot-weiß-rote Comeback" gelingen
WKÖ-Boss Mahrer wagt eine vorsichtig optimistische Prognose. VN/PAULITSCH

WKÖ-Präsident Mahrer will Wirtschaft in Etappen hochfahren.

Wien Wenn man sich in der durch die Coronapandemie verursachten Wirtschaftskrise etwas wünschen darf, dann eine Perspektive für die österreichische Wirtschaft. Das will der Präsident der Wirtschaftskammer Österreich, Harald Mahrer, den Unternehmen möglichst noch im April bieten. Er stelle sich, so Mahrer bei einem Onlinegespräch am Sonntag, dafür ein Drei-Phasen-Modell vor. Am liebsten noch im April würde er gerne in Phase eins kleinere Fachgeschäfte wie etwa Elektronik-, Sportartikel- oder Spielzeughändler wieder aufsperren, natürlich unter Einhaltung aller Vorschriften.

„Die Volkswirtschaft muss wieder Gang für Gang hinaufgeschaltet werden.“

Harald Mahrer, Präsident Wirtschaftskammer Österreich

Nach weiteren Handelsbranchen könnten in Phase zwei Geschäfte mit mehr Fläche und mehr Leuten folgen, schlägt Mahrer vor. In Branchen, in denen viele Mitarbeiter beschäftit sind und ein enger Kontakten zwischen Menschen nicht zu vermeiden sei, werde man länger zuwarten, gemeint sind damit persönliche Dienstleistungen wie Friseure, Massagen, Pediküre, Maniküre, die erst später wieder starten könnten.

„Frühe Ankündigung“

Von der Regierung, „von der wir von der ersten Sekunde an eingebunden wurden“, erwartet er dafür eine möglichst frühe Ankündigung, damit die Firmen frühzeitig Vorbereitungen treffen können, etwa Masken und Desinfektionsmittel besorgen, Mitarbeiter aktivieren und die Waren besorgen bzw. präsentieren. „Die Volkswirtschaft muss wieder Gang für Gang hinaufgeschaltet werden“, wenn die Bekämpfung des Virus dies zulasse.

Im internationalen Vergleich gut

Insgesamt seien die Maßnahmen, die in Österreich getroffen wurden, um die Wirtschaft zu stützen, auch im internationalen Vergleich sehr gut. Er nennt die Kurzarbeit, die nach einer massiven Umarbeitung durch die Sozialpartner ein Modell für ganz Europa sei, die Möglichkeit eines Betriebsmittelkredits bis zu einer Höhe von 800.000 Euro, für den der Staat die Haftung übernimmt, und den Ersatz von Betriebskosten bei Erlösentgang, als Beispiele einer klugen Politik, die es ermöglichen sollte, dass es ein gutes rot-weiß-rotes Comeback gibt, wenn die Wirtschaftsmaschinerie wieder anläuft. Auf ein Datum festlegen will er sich nicht, das hänge vom Erfolg der Maßnahmen ab. Aber wünsche würde er sich, dass zumindest im dritten Quartal eine großflächige Normalisierung eintritt.

Von Beteiligungen durch die Bundesländer an Firmen, die durch die Krise in Schwierigkeiten geraten sind, hält der WKO-Präsident nicht viel. Er stellt klar, dass die Maßnahmen, die zur Bekämpfung der Pandemie getroffen wurden, nach der Krise wieder ausgesetzt werden müssen. „Ich will keinen Staatsfetischismus.“