Noch kein Gösser-Radler aus Bludenzer Brauerei

Markt / 08.04.2020 • 22:16 Uhr
Fohrenburger-Chef Sila: „Könnten zehn Mitarbeiter zusätzlich anstellen.“ VN/HB
Fohrenburger-Chef Sila: „Könnten zehn Mitarbeiter zusätzlich anstellen.“ VN/HB

Brau Union legt ihre Abfüllungspläne in der Brauerei Fohrenburg auf Eis.

Bludenz Im November 2019 wurde bekannt, dass die Brau Union die Mehrheit der Firmenanteile an der Bludenzer Brauerei Fohrenburger übernehmen will – vorbehaltlich der Zustimmung der Bundeswettbewerbsbehörde, die den Fall Mitte März 2020 an das Kartellgericht zur Entscheidung weitergeleitet hat. Eine Entscheidung des Kartellgerichts sei angesichts der gegenwärtigen Situation nicht vor August 2020 zu erwarten. Dieser Umstand hat jetzt direkte Auswirkungen auf die Produktion bei Fohrenburger, wie deren Chef Wolfgang Sila erklärt. Denn ursprünglich wollte die Brau Union das Getränk ‚Gösser Radler‘ für den deutschen Markt künftig in Bludenz abfüllen lassen. Dieser Plan wurde von der Brau Union bis auf Weiteres auf „Hold“ gestellt.

Diese Entscheidung der Brau Union sei strategisch zu verstehen, erläutert Sila. So wolle das Unternehmen den Ausbau der Abfüllkapazitäten ausschließlich in Brauereien vorantreiben, die zum Netzwerk der Brau Union gehören. Und solange dies hinsichtlich Fohrenburger nicht geklärt sei, werde die Brau Union auch keinen ‚Gösser Radler‘ in Bludenz abfüllen lassen. Mit den bestehenden Anlagen und der vorhandenen Belegschaft könnte die Brauerei Fohrenburger derzeit bis zu 30.000 Hektoliter ‚Gösser Radler‘ in Bludenz abfüllen. Bei der Einführung einer zweiten Produktionsschicht könnte dieses Volumen auf mehr als 70.000 Hektoliter gesteigert werden. „Damit könnten wir nicht nur die bestehende Produktionsmannschaft halten, sondern auch bis zu zehn neue Mitarbeiter einstellen“, sagt Sila.

Aktuell sei bei Fohrenburger nur ein Teil der Belegschaft in Kurzarbeit, wie etwa Mitarbeiter der Vertriebsmannschaft. Die Produktion bzw. Abfüllung laufe derzeit im Normalbetrieb.