“Ohne Lkw-Fahrer funktioniert nichts”

Beispiel Bischofberger Transporte zeigt Situation in der Transportbranche.
Reuthe Das Bregenzerwälder Unternehmen Bischofberger Transporte GmbH ist wie die meisten anderen Firmen auch von den Maßnahmen zur Eindämmung von Covid-19 unmittelbar betroffen. „Wir haben deutliche Einbrüche zu verzeichnen“, erklärt Rosi Lerchenmüller, geschäftsführende Gesellschafterin des Transportunternehmens. Bislang versuche das Familienunternehmen, die Rückgänge auf der Auftragsseite durch den Abbau von Urlaubsansprüchen und Überstunden in der Belegschaft zu kompensieren.
„Unser Team macht da hervorragend mit, denn die Mitarbeiter sind momentan sehr stark gefordert“, so Lerchenmüller. Etwa die Hälfte der rund 50 Beschäftigten sei derzeit bei der Arbeit. Sie plädiert in dem Zusammenhang für mehr Wertschätzung für das Transportgewerbe und deren Mitarbeiter. „Man hat es in den Vorjahren leider etwas vergessen: Aber ohne die Fahrerinnen und Fahrer in der Transportbranche würde gar nichts mehr funktionieren.“ Die Krise sei eine gute Gelegenheit, um die Bedeutung der Branche für Wirtschaft und Gesellschaft wieder ins Bewusstsein zu rufen. In ‚normalen‘ Zeiten fernab der Corona-Krise ist Bischofberger hauptsächlich in Vorarlberg tätig. Einzelne Kunden befinden sich auch im grenznahen Gebiet. Als Sammelgut-Transportfirma decke man ein breites Kundenspektrum ab, das mit etwa 35 Fahrzeugen bedient wird. Allerdings sei derzeit nur die Hälfte des Fuhrparks in Betrieb.
Zur konkreten Situation am Markt sagte Lerchenmüller, dass die Lagerflächen im Handel derzeit übervoll seien. Diese Ware müsse zuerst überhaupt einmal an die Kundschaft gebracht werden. Und in der Industrie fehle bei vielen Unternehmen der Absatz, da deren Geschäftspartner mitunter ihre Betriebe vorübergehend geschlossen hätten oder sie nur in reduziertem Modus laufen lassen würden. Dazu komme, dass das Rohmaterial für die Produktion zum Teil fehle. „Dieses Rädchen läuft derzeit gar nicht rund“, so Lerchenmüller. Insofern sei es auch die weitere Entwicklung schwer abzuschätzen.