Aus dem Future Corner zur Karriere

Hard Nach Mexiko und China exportiert Alpla Group, internationaler Spezialist für Kunststoffverpackungen und Recycling, die duale Ausbildung in weitere Länder: In Indien und Polen werden ab Herbst die ersten Lehrlinge nach österreichischem Vorbild ausgebildet (die VN berichtete).

Derzeit bildet das Harder Unternehmen weltweit 250 Lehrlinge aus. Nicht nur in Österreich und Deutschland, wo das System der dualen Ausbildung im Unternehmen und in der Schule Tradition hat, sondern auch in China und Mexiko. In diesem Jahr folgen Indien und Polen.

Start 2020: Indien und Polen

In Hyderabad entsteht zurzeit der erste indische Future Corner, wie die Lehrwerkstätten bei Alpla genannt werden. Im Herbst nehmen die künftigen Zerspaner und Mechatroniker ihre Ausbildung nach österreichischem Vorbild auf. Bis zu zehn Jugendliche werden diese Chance jährlich erhalten. Auch in Ostrów Mazowiecka nordöstlich von Warschau startet im Herbst die Fachkräfteausbildung. In Polen werden pro Jahr sechs Mechatroniker aufgenommen. „Das Modell der dualen Ausbildung ist für die Jugendlichen im Land sehr attraktiv“, erklärt Julian Fässler, bei Alpla zuständig für die Internationalisierung der dualen Ausbildung.

Anerkannter Abschluss

Die Einführung der dualen Ausbildung in einem neuen Land erfordert umfangreiche Vorbereitungen. Dazu zählen Gespräche mit den Behörden vor Ort, die Auswahl einer passenden Schule sowie das Verhandeln eines Curriculums. „Das Konzept der dualen Ausbildung kennt man nur in Mitteleuropa. Uns ist es aber wichtig, dass die jungen Leute einen im jeweiligen Land anerkannten Abschluss erlangen können“, betont Fässler.

Im mexikanischen Toluca startete die duale Ausbildung 2013. Nach dem Lehrabschluss arbeiten die Fachkräfte in den vier Werken vor Ort. 45 Lehrlinge in Mexiko haben eine Lehrabschlussprüfung absolviert. Gemeinsam mit dem Spritzgießmaschinenhersteller Engel und dem Shanghai Information Technology College etablierte Alpla 2013 die duale Ausbildung auch in China. Im Future Corner in Schanghai absolvieren seitdem Zerspanungstechniker, Kunststoffformgeber und Mechatroniker ihre Grundausbildung.

„Das Modell der dualen Ausbildung ist für die Jugendlichen im Land sehr attraktiv.“