Schon 56.520 Menschen im Land in Kurzarbeit

Markt / 20.04.2020 • 22:16 Uhr
Die Kurzarbeitsanträge werden beim AMS fachkundig bearbeitet, wo es hapert, ist bei den Bestimmungen zur Lohnabrechnung. APA
Die Kurzarbeitsanträge werden beim AMS fachkundig bearbeitet, wo es hapert, ist bei den Bestimmungen zur Lohnabrechnung. APA

Kurzarbeit steigt noch immer. Offene Fragen bei Lohnabrechnung.

Bregenz Vorarlberg ist das Land mit der höchsten Kurzarbeitsquote in Österreich, schon zu Beginn der letzten Woche waren rund ein Drittel der Vorarlberger Arbeitnehmer in Kurzarbeit. Und es werden noch mehr. Bis Montag sind beim AMS Vorarlberg 4500 Anträge auf Covid19-Kurzarbeit eingelangt. 4294 wurden als hinreichend befunden, bei den restlichen Anträgen fehlen Daten. Mit diesen Anträgen werden momentan 56.520 Arbeitsplätze im Land gesichert.

Bisher wurden bereits 4062 Anträge mit einer Bewilligungssumme von rund 425 Millionen Euro genehmigt. „Nun stehen auch die Abrechnungsunterlagen online zur Verfügung und können beim AMS eingereicht werden. Nach positiver Prüfung durch die Buchhaltungsagentur des Bundes erfolgt die Überweisung durch das AMS“, informiert AMS-Landesgeschäftsführer Bernhard Bereuter. Wie genau diese Abrechnung erfolgt und was die Firmen genau tun müssen, darüber informiert das AMS über Erklärvideos und Online-Anleitungen unter www.ams.at/kurzarbeit. „Die Übermittlung der Abrechnungsunterlagen ist nur über das eAMS-Konto für die Unternehmen möglich“, betont Bereuter.

Steuerberater schlagen Alarm

Während die Abwicklung beim AMS von den Vorarlberger Steuerberatern ob der guten Beratung der Unternehmen ein „Sehr gut“ bekommt, schlagen sie bei der Umsetzung der Lohnabrechnung Alarm, da in der Eile der Beschlussfassungen wichtige Details nicht geklärt wurden. Was auch anders gegangen wäre, so Jürgen Reiner, Präsident der  Kammer der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer in Vorarlberg, nämlich dann, wenn man bei den Beschlüssen auch fachkundige Steuerberater zu Rate gezogen hätte. Sachbezüge, Pauschalierungen, Dienstwagen, Zulagen, Urlaubsansprüche, Familienbonus, Kilometergeld, verschiedene Lohnarten – das seien nur einige offene der 200 Punkte, auf die es keine Antworten und keine ausreichende gesetzliche Grundlage gäbe. „Die offenen Fragen zur Abrechnung müssen umgehend geklärt werden, damit die Unternehmer Rechtssicherheit haben und kein böses Erwachen droht“, so Reiner.

Andererseits wurde schon aufmunitioniert: Die Finanzverwaltung hat mehr als 300 Kontrollorgane installiert, die Vor-Ort-Kontrollen durchführen sollen. VN-sca

„Es ist jetzt soweit: Nun stehen auch die Abrechnungsunterlagen online zur Verfügung.“

Schon 56.520 Menschen im Land in Kurzarbeit

Kurzarbeit in Vorarlberg

4062 Anträge mit einer Bewilligungssumme von rund 425 Millionen Euro wurden genehmigt.

 

206 der insgesamt 4500 Anträge wurden wegen fehlender Daten noch nicht bearbeitet.

 

33,2 Prozent oder 56.520 Menschen sind derzeit in Vorarlberg für Kurzarbeit angemeldet.