Spermidin soll gegen Covid19 helfen

Wien Spermidin gilt als Jungbrunnen. Es stimuliert die altersbedingt abnehmende Zellerneuerung und stärkt das Immunsystem. Es soll auch gegen Covid19 Abhilfe leisten. Der Zellstoff könnte ein möglicher Angriffspunkt sein, um das Virus zu bekämpfen, heißt es in einer Studie, an der auch Virologe Christian Drosten (Charité Berlin) beteiligt war. Dabei geht es vor allem um die Zellreinigung, also jenen Prozess, bei dem der Körper fehlerhafte oder nicht mehr benötigte Zellbestandteile abbaut. Auch Viren und andere Keime werden über diesen Weg entsorgt. Die Forscher haben entdeckt, dass das Coronavirus diesen Vorgang hemmt. Außerdem behindert Covid19 die körpereigene Produktion von Spermidin. Dadurch kann sich das Virus schneller verbreiten.

Die Wissenschafter führten keine Untersuchungen mit Patienten durch. Sie testeten an Zellkulturen, ob sich die Zellreinigung ankurbeln lässt, wenn infizierten Zellen Spermidin zugegeben wird. Das Ergebnis: Das Virus verbreitet sich langsamer. Wurden gesunde Zellen mit Spermidin behandelt, sank die Wahrscheinlichkeit einer Coronainfektion. Verhindert werden konnte diese dadurch aber nicht.

Spermidin ist ein Zellstoff, der in allen lebenden Organismen vorkommt und den Stoffwechsel beeinflusst. Auch der Industrielle und VN-Kommentator Hannes Androsch verspricht sich viel davon. Er hat sich vergangenes Jahr an einer Firma mit drei Millionen Euro beteiligt, die ein Nahrungsergänzungsmittel mit hoher Spermidin-Dosierung auf den Markt gebracht hat. Laut einem Bericht des “Kurier” ist es das erste Unternehmen weltweit, das Spermidin aus einer natürlichen Substanz, einem Weizenkeimextrakt, herstellt. VN-ebi