1,8 Millionen arbeitslos oder in Kurzarbeit

Markt / 12.05.2020 • 18:53 Uhr

Seit Höchststand Mitte April flacht Kurve aber ab.

Wien Über 1,8 Millionen Menschen derzeit in Österreich ohne Job oder in Kurzarbeit. Nach den aktuellsten Zahlen des Arbeitsministeriums sind 503.494 Personen arbeitslos gemeldet, 46.168 sind in Schulungen des AMS und 1,3 Millionen befinden sich in Kurzarbeit. Auch wenn die Kurve nun leicht abflacht, liegt die Arbeitslosenzahl doch um 198.000 Personen über jener im Vorjahr.

Am meisten Arbeitslose gibt es derzeit im Tourismus sowie im Handel, während es vor allem am Bau einen Rückgang gegeben habe. Ab dem 15. Mai starten nun wieder die Schulungen beim AMS. Dann werde auch die durch die Coronakrise ausgelöste Verordnung, keine Sanktionen zu veranlassen, wenn jemand eine angebotene Stelle nicht annimmt, auslaufen.

Hinsichtlich Kurzarbeitsanträgen sehe man nun ebenfalls eine Entspannung. Per 11. Mai waren über 109.000 Anträge beim AMS in Bearbeitung, davon waren bei rund 108.000 ausreichend Informationen vorhanden. 127 Millionen Euro wurden bislang ausbezahlt. Insgesamt spreche man von einer Genehmigungssumme von bislang 9,5 Milliarden Euro. Wenn man mehr als die von der Bundesregierung budgetierten zehn Mrd. Euro brauche, werde es Gespräche mit dem Finanzministerium geben, so Arbeitsministerin Christine Aschbacher. Eine zeitliche Verlängerung der Coronakurzarbeit will sie vorerst aber nicht bestätigen. „Wir sind gerade in intensiven Verhandlungen und Gesprächen mit den Sozialpartnern.“

Opposition drängt

Die Oppositionsparteien drängen auf eine Verlängerung. Zudem will Neos-Sozialsprecher Gerald Loacker eine schnellere Auszahlung der Kurzarbeitsmittel. „Die Unternehmen brauchen dieses Geld viel schneller, weil sie die Löhne und Gehälter vorstrecken müssen, während sie kaum Umsatz haben.“ SPÖ-Sozialsprecher Josef Muchitsch fordert ein Konjunkturpaket, um mehr Beschäftigung zu schaffen, und der ÖGB will weiter ein höheres Arbeitslosengeld erreichen.