Ein Fußtritt namens Corona

Markt / 16.06.2020 • 18:51 Uhr
Ein Fußtritt namens Corona

Macht Corona das Management agiler? Marianne Grobner ist Dozentin an der FH Vorarlberg und Unternehmensberaterin. „Früher hat man agil mit Senioren in Verbindung gebracht, die noch aktiv sind. Vor Corona mit Kanban-Tafeln und in Coronazeiten mit Homeoffice, ständiger Anpassung und kurzfristigen Entscheidungen. Es ist aber viel mehr.“

Vor allem gehe es bei agilem Management um Partizipation, also darum, alle zu Beteiligten zu machen und zur Mitgestaltung zu ermächtigen. Dafür brauche es aber Transparenz und das bedeute, alle Mitarbeiter bräuchten unabhängig der Hierarchie den gleichen Zugang zu Informationen. Das wiederum bedinge eine Vertrauenskultur. „Vertrauen heißt auch zutrauen, zumuten, fordern und fördern. Ob eine solche Kultur herrscht, sieht man daran, wie man mit Fehlern umgeht.“ Corona habe auch gezeigt, dass Fünfjahrespläne nicht mehr so leicht umsetzbar sind. „Wir sind an die Grenzen der Planbarkeit gestoßen.“ Nun heiße es, dynamisch zu steuern und Führung zu verteilen. „Fragen statt sagen“, so ihr Tipp an die Führungskräfte. „Durch Corona haben wir den Fußtritt bekommen, sich mit den Themen auseinanderzusetzen.“