Mohrenbräu denkt über Marke und Logo nach

Die Mohrenbräu-Geschäftsführer Heinz Huber (li.) und Thomas Pachole kündigenProz ess zur Marke an und betonen Werte des Unternehmens. FA/sams
Unternehmen startet ergebnisoffenen Prozess mit Fachleuten.
Dornbirn Mit einem offenen Brief, der seit gestern Nachmittag auf allen Socialmedia-Kanälen der Mohrenbrauerei veröffentlicht wurde, reagiert die Geschäftsführung des Unternehmens auf die emotional geführte Diskussion um das Logo der Biermarke und versucht so, das Heft des Handelns wieder in die Hand zu bekommen. Vorausgegangen ist der Veröffentlichung eine Sitzung der Gesellschafter des Familienunternehmens, bei der darüber beratschlagt wurde, wie mit der heftig geführten öffentlichen Diskussion umzugehen ist, berichtet Geschäftsführer Thomas Pachole im Gespräch mit den VN.
„Den Weg evaluieren“
Die Brauerei kündigt eine ergebnisoffene Diskussion mit Fachleuten an. Wer dem Gremium angehören wird, sei noch nicht bekannt, „wir sind ja in diesem Bereich nicht geübt.“ Für Pachole ist aber klar, dass sowohl die gesellschaftspolitische Seite als auch Markenexperten mit ihrer Meinung gefragt sind, auch müsse man die wirtschaftlichen Möglichkeiten des Traditionsunternehmens bei diesem Prozess einbeziehen. Die Thematik ist offen, Ziel sei es, einen konstruktiven Prozess in Gang zu bringen und daraus folgend den entsprechenden Weg zu evaluieren. Und das kann auch heißen, dass der Markenauftritt – und das bedeutet das umfehdete Logo mit dem Mohrenkopf, das auf das Wappen des Gründers Josef Mohr zurückzuführen ist – weiterentwickelt wird.
In dem offenen Brief verwehrt sich die Brauerei, die mit Abstand Marktführer in Vorarlberg ist, auch gegen die Vereinnahmung durch die verschiedenen Gruppen. „Weder lassen wir uns Rassismus unterstellen, noch lassen wir uns von Menschen mit ausländerfeindlicher Haltung vereinnahmen“, stellen Familie Huber und Mitarbeiter klar. Pachole zu den letzten Tagen: „Wenn ich etwas gelernt habe, dann, dass es nicht nur um das Logo geht. Es braucht eine gesellschaftspolitische Diskussion zum Thema Rassismus. Da ist auch die Politik gefordert.“ VN-sca

Denn offenen Brief der Mohrenbrauerei finden Sie in vollem Wortlaut auf vn.at