Wälderbähnle neu: Rhomberg Bau legt Konzept vor

Neue Bahnverbindung soll Wälderexpress heißen. Projekt und Finanzierung bereits ausgearbeitet.
Bregenz Die Ringstraßenbahn im Rheintal ist ein bekanntes Projekt des Bregenzer Baunternehmers und Bahnbau-Spezialisten Rhomberg, das seit vielen Jahren nicht auf die Schiene kommen will. Nun kündigt Firmenchef Hubert Rhomberg ein neues Projekt an: Mit dem „Wälderexpress“, einem umweltschonend betriebenen, autonom fahrenden Zug, will die Rhomberg Gruppe eine leistungsfähige Verbindung vom Rheintal in den Bregenzerwald realisieren. „Unsere Untersuchungen in Zusammenarbeit mit der TU in Graz haben ergeben, dass sowohl Trassierung als auch Finanzierung des ‚Wälderexpress‘ solide umsetzbar sind“, weiß Initiator Rhomberg.
Von Dornbirn bis Mellau
Das neue Wälderbähnle soll ab Dornbirn-Wallenmahd mit Haltestellen am Gütle, in Bersbuch und Andelsbuch bis Egg fahren, eine zweite Strecke ist von Dornbirn via Gütle, Bersbuch und Bezau bis Mellau geplant. Dort hält der Zug laut Projektplanung direkt vor der Mellaubahn und garantiert so eine direkte Anbindung ins Skigebiet. Im Rheintal gebe es eine Verknüpfung mit den S-Bahnen in Vorarlberg sowie den Verbindungen nach Lindau und St. Margrethen, erklärt Rhomberg. „Von Dornbirn aus sind wir damit in nur 26 Minuten in Mellau, nach Egg sind es sogar nur 23 Minuten. Schneller geht es nicht“, preist Rhomberg sein
44 Kilometer Gesamtlänge
Die Trasse hat eine Gesamtlänge von gut 44 Kilometern, rund 14,5 Kilometer davon befinden sich unter der Erde. So werden beispielsweise die Gemeindezentren von Mellau und Egg landschaftlich nicht verändert, zudem sichert die Berücksichtigung der aktuellen Bebauung die Trassenführung. Zwischen Bersbuch und Gütle ist parallel zum Bahntunnel ein Fahrradtunnel geplant. Mit etwa sechs Kilometern wäre das der längste Radtunnel der Welt. „Damit kann ich alternativ aus dem Bregenzerwald auch einfach und bequem ins Rheintal hinunterrollen“, so Rhomberg. „Zurück nehme ich dann die Bahn.“
Auch ein Finanzierungskonzept liege bereits vor. Dieses sieht vor, einen Großteil des Investments über Landes-, Bundes- und vor allem europäische Fördertöpfe zu sichern. „Die Europäische Kommission hat mit ihrem European Green Deal ein klares Bekenntnis zur Klimaneutralität abgegeben, das sie mit einem EU-Budget von 503 Milliarden Euro auch finanziell beziffert hat“, erklärt Hubert Rhomberg dazu.
Überzeugtvon Hubert Rhombergs Plan ist bereits der Verkehrsclub Österreich (VCÖ). Die gemeinnützige Organisation hat die vorbereitende, aktuelle Studie bei ihrem VCÖ-Mobilitätspreis als Top 5-Projekt für das Publikumsvoting nominiert. Noch bis zum 27. Juli läuft unter https://www.vcoe.at/voting die Abstimmung.