Jufa-Hotels auf gutem Kurs: Ländliche Regionen als Gewinner der Coronakrise

Markt / 28.08.2020 • 20:51 Uhr
Jufa-Hotels auf gutem Kurs: Ländliche Regionen als Gewinner der Coronakrise
So sieht das neue Jufa-Hotel in Laterns aus. es wird im Mai 2021 eröffnet. JUFA

Gerhard Wendl sieht die Entwicklung der Hotelgruppe trotz Coronakrise positiv.

Laterns In Laterns wurde gerade die Firstfeier beim neuesten Mitglied der Jufa-Familie gefeiert. Das „Klangholzhus“ mit 148 Betten wird nach Bregenz und Bartholomäberg das insgesamt dritte Haus der Hotelgruppe in Vorarlberg und das 62. Hotel insgesamt.

Jufa-Gründer und Vorstandsvorsitzender Gerhard Wendl ist stolz auf das neue Projekt, das coronabedingt nun im Mai 2021 eröffnen soll. Gerade im Sommer habe man gesehen, dass kleinere, ländliche Regionen sehr nachgefragt sind. „Das Landerlebnis boomt, genauso die Seen“, berichtet Wendl. So komme das Hotel in Bregenz auch ohne Festspielsaison auf das gleiche Ergebnis als im Vorjahr. Grund sei die im Durchschnitt längere Aufenthaltsdauer der Gäste.

Im August über Vorjahr

Jufa betreibt Jugend- und Familienhotels in Österreich, Deutschland, Liechtenstein und Ungarn und beschäftigt 1000 Mitarbeiter. Mit der Entwicklung ist Wendl prinzipiell zufrieden, „wenn wir die Lockdown-Zeit wegzählen“. Im Juli habe man 85 Prozent des Vor-Corona-Budgetziels erreicht, im August 95 Prozent. Somit liege man hier sogar über dem Vorjahr. Der Wegfall von Gruppenreisen konnte mit Individualgästen kompensiert werden. „Viele Österreicher haben den Urlaub im eigenen Land verbracht und uns haben vor allem Familien kennengelernt“, erklärt Wendl.

Der Herbst sei allerdings noch schwierig zu beurteilen. Der Ausgang hänge stark vom Wetter ab. „Das Buchungsverhalten war in den letzten Jahren schon kurzfristig und wurde durch Corona noch kurzfristiger“, so Wendl. Dieser Trend werde wohl auch im Winter anhalten und bringe große Herausforderungen in der Mitarbeiterplanung mit sich. Er ist aber überzeugt, dass vor allem mittelgroße Skigebiete sowie Freizeitprogramme abseits der Skipisten profitieren werden. „Regionen wie Laterns werden in Zukunft ein noch stärkeres Potenzial haben“, betont der Jufa-Vorstandschef. Im Vergleich zu Vor-Corona-Zeiten sei hier eine Umkehr zu beobachten. Während früher noch die Stadthotels mit ihrer guten Auslastung sehr mitgeholfen hätten, dass am Ende ein gutes Ergebnis erzielt wurde, seien das nun die Landhäuser.

Hohe Investitionen

Und in diese wird kräftig investiert. 300.000 Euro flossen gerade in die Sanierung des Jufa-Hotels in Bartholomäberg. Im Winter folgt Bregenz. Ein vierter Standort in Vorarlberg sei ebenfalls nicht ausgeschlossen. 2019 erzielte die Jufa-Gruppe einen Umsatz von 90 Millionen Euro.

Jufa-Vorstandschef Gerhard Wendl. <span class="copyright">VN/Paulitsch</span>
Jufa-Vorstandschef Gerhard Wendl. VN/Paulitsch