Mit dieser Strategie will Vorarlberg in den Tourismuswinter gehen

Markt / 15.09.2020 • 19:00 Uhr
Mit dem Winterkodex soll Vorarlberg in eine sichere Wintersaison gehen. <span class="copyright">VN</span>
Mit dem Winterkodex soll Vorarlberg in eine sichere Wintersaison gehen. VN

Maßnahmenbündel teils über gesetzliche Vorgaben hinaus. Das soll Sicherheit und Wettbewerbsvorteile bringen.

Bregenz Winterkodex nennt sich die Vorarlberger Tourismusstrategie, um sicher durch den Winter zu kommen. Sie ist das Ergebnis des „Wintertourismusgipfels“, zu dem Tourismuslandesrat Christian Gantner mit Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher 40 Personen aus der Branche eingeladen hatte. 

Die Maßnahmen, die dabei erarbeitet wurden, drehen sich vor allem um den Sicherheitsaspekt. So soll es in den Tourismusbetrieben eigene Covid-Beauftragte geben und Hygiene- und Präsventionskonzepte erstellt werden. Zudem gilt weiterhin Maskenpflicht für alle Mitarbeiter. Diese sollen sich wöchentlich Coronatests unterziehen. Auch soll betriebsintern eine genaue Kontaktverfolgung sichergestellt werden.

Für den Gast soll es ebenfalls Testmöglichkeiten geben. Diese werden aber freiwillig und kostenpflichtig sein. Ebenfalls gilt, mit Ausnahme des Sitzplatzes, eine Maskenpflicht. Auch in den Seilbahnen sowie Outdoor, wenn es dort eine beschränkte Bewegungsfreiheit gibt. In den Seilbahnen soll es auch eine Gäste-Limitierung geben. In Ausarbeitung ist des weiteren ein System zum Gäste-Contact-Tracing über eine landesweite digitale Lösung.

Gäste-Stornoversicherung

Neu in diesem Winter soll es eine landesweite Versicherung für ein kostenloses Gäste-Storno bei Beherbergungsbetrieben geben. Ebenfalls strategisch festgelegt wurden eine eigenen Task Force in jeder Winter-Destination sowie die Einführung eines Abwasser-Corona-Monitorings als Warnsystem.

Das wichtigste Ergebnis des Tourismusgipfels ist für Vorarlbergs Tourismus-Spartenobmann Markus Kegele (Hotel Mondschein, Stuben), dass für das ganze Land eine gemeinsame Vorgangsweise verabredet wurde. Das stärke die gesamte Destination in der Wahrnehmung der Gäste. „Sicherheit ist das wichtigste Argument für einen Urlaub. Wir gehen daher alle zusammen nach diesem Plan vor.“

Mit den Maßnahmen schlägt Vorarlberg einen Weg ein, der teilweise über die geltenden gesetzlichen Bestimmungen hinausgeht, sagt Landesrat Gantner. “Wir erhoffen uns dadurch einen Wettbewerbsvorteil im Vergleich mit anderen Winterdestinationen.”

Die Strategie im Detail

Destinationen

  • Einheitliche Gäste-Kommunikation
  • Landesweite kostenlose Gäste-Corona-Stornoversicherung
  • Corona Task-Force in jeder Winterdestination
  • Abwasser-Monitoring als Corona-Warnsystem in den Vorarlberger Winterdestinationen über das Umweltinstitut
  • Koordinierte Krisenkommunikation: Abstimmung zwischen den einzelnen Ebenen (Betrieb, Destination, Land, Vorarlberg Tourismus)

Sichere Betriebe

  • Benennung Covid19-Beauftragter/-Beauftragte
  • Erstellung Hygiene- und Präventionskonzept
  • Schulung der Mitarbeitenden
  • MNS-Pflicht für alle Mitarbeitenden in allen Touristiksparten
  • Wöchentliche Testungen der Mitarbeitenden
  • Contact Tracing: Betriebsinterne Kontaktnachverfolgung

Gesunder Gast

  • Testmöglichkeit für Gäste
  • MNS-Pflicht für Gäste in Gastronomie und Hotellerie, außer am Sitzplatz + in öffentlichen Verkehrsmitteln inkl. Seilbahnen sowie an Orten mit beschränkter Bewegungsfreiheit (z.B. Wartebereiche für Lift oder Bushaltestellen, In- und Outdoor)
  • Gäste-Contact Tracing: Ziel ist eine landesweit einsetzbare digitale Lösung.
  • Gäste-Limitierungen Seilbahnen: Reduktion der maximalen Tagesbesucher-Anzahl in den Winterdestinationen