Das muss man zu Signal wissen

Die App verbindet viele Vorteile von WhatsApp mit starken Verschlüsselungen.
Schwarzach WhatsApp ist die größte Nachrichtenapp der Welt. Mit den neuen Nutzungsbedingungen sollten mehr Daten mit dem Mutterkonzern Facebook geteilt werden. Viele sind nun auf der Suche nach Alternativen – und Signal ist der große Gewinner bislang.
Wie viele wechseln nun tatsächlich?
WhatsApp hat weltweit zwei Millarden Nutzer, Signal hatte im Dezember noch an die 20 Millionen. Allein in der Woche vom 5. bis 12. Jänner wurde Signal auf 17,8 Millionen Geräte installiert, Telegram als weitere Alternative auf 15,7 Millionen.
Was macht Signal anders als die Alternativen?
Viele der Alternativen setzen auf Anonymität und Sicherheit der Daten. Signal hat außerdem für den Endnutzer viele Ähnlichkeiten zu WhatsApp. Die App Threema aus der Schweiz funktioniert ebenfalls sehr ähnlich, ist aber kostenpflichtig. In Telegram werden nur sogenannte „geheime Chats“ tatsächlich verschlüsselt. Wie ein Test von Heise Security zeigte, lesen die Telegram-Server die Nachrichten aktiv mit. Die in Russland entwickelte App hat aber den Ruf, mit Behörden nicht zu kooperieren und wird vor allem für Gruppen verwendet. Das noch relativ unbekannte Wire hat seine Wurzeln in der Schweiz, betont aber, dass alle seine Server in der EU seien.
Wie einfach ist der Wechsel zu Signal?
Signal funktioniert auf Android, iOS und Computern. Wie auch bei WhatsApp benötigt man die Telefonnummer des Mobilgerätes, auf dem Signal installiert werden soll. Auch im Ausland muss Signal SMS oder Anrufe empfangen können, um zu funktionieren. Die größte Herausforderung: Wie mit jeder App kann man nur mit jenen kommunizieren, die die selbe App installiert haben. Eine Kommunikation mit anderen Apps ist nicht möglich.
Was spricht für Signal?
Signals Programmcode ist öffentlich und kann daher von Experten kontrolliert werden. Finanziert wird der Dienst über Spenden, teilweise von Stiftungen für Pressefreiheit. Telefonate über die App seien abhörsicher. Einer der größten Befürworter neben Elon Musk ist Edward Snowden. Nur auf Android kann es passieren, dass eine Verschlüsselung nicht möglich ist. Bei blauer Farbe und geschlossenem Schloss im Icon ist er verschlüsselt.
Ist wirklich jede Nachricht sicher?
Signal verberge nicht nur den Inhalt, sondern auch den Absender, alte Chatverläufe sind zusätzlich durch eine Sicherheitsnummer gesichert. Neben zahlreichen Verschlüsselungstechniken setzt es auch auf „Domain Fronting“: Signal gibt sich im Internet als eine andere, populäre Webseite aus und kann damit kaum kontrolliert werden. Dafür nutzte es in der Vergangenheit Google oder Amazon.
Was hat es mit der Sicherheitsnummer auf sich?
Jeder Chat hat eine eigene Sicherheitsnummer, die von beiden Nutzern geprüft werden kann. Dies stellt sicher, dass sich kein „Mittelsmann“ einschleust und mitliest. Wenn man das Gerät wechselt, ändert sie sich und zeigt dies damit dem Gesprächspartner an.
Warum kann Signal selbst nicht mitlesen?
Das Zauberwort heißt hier Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Damit werben viele der anderen Alternativen. Im Grunde bedeutet dies, dass es direkt in der App verschlüsselt wird und selbst vom App-Entwickler oder den Telekommunikationsanbietern nicht ausgelesen werden kann.