Warum Meusburger trotz Corona-Minus positiv in die Zukunft blickt

Wolfurter Unternehmen mit Umsatzrückgang – auch Mitarbeiter abgebaut.
Wolfurt Beim Werkzeug-, Formen- und Maschinenbau-Zulieferer Meusburger in Wolfurt hat das Coronajahr 2020 nach einer langen Zeit der jährlichen Umsatzzuwächse für ein Minus von zehn Prozent gesorgt. Geschuldet war dies der Pandemie – aber nicht nur, wie ein erster Rückblick auf das vergangene Jahr zeigt. Neben der immer noch angespannten wirtschaftlichen Situation hatte auch die Umstellung der Unternehmenssoftware negative Auswirkungen auf unser Geschäftsjahr. „Dank einer positiven Entwicklung in den letzten Monaten 2020 fiel der Umsatzrückgang am Ende geringer aus, als noch im Sommer erwartet”, informiert der geschäftsführende Gesellschafter Guntram Meusburger.
80 Mitarbeiter abgebaut
Die angespannte Situation hatte auch Konsequenzen bei den Mitarbeitern. 80 Stellen wurden abgebaut (die VN berichteten). “Dies war erforderlich, damit das Unternehmen weiterhin auf wirtschaftlich gesunden Beinen steht und die Arbeitsplätze auch zukünftig gesichert werden können.” Aktuell beschäftigt der Hersteller von sogenannten Formnormalien, also standardisierten, nicht genormten Bauelementen für Werkzeuge und Maschinen, 1670 Mitarbeiter an seinen Standorten weltweit.
Nun blicke man am Hauptsitz in Wolfurt aber “sehr positiv in die Zukunft”. Im Zentrum der Investitionen in die Zeit nach Corona stehe dabei der Neubau des Bürogebäudes in Hohenems, wo bereits im Sommer 2020 wichtige Vorarbeiten, wie die Erhöhung der Hochspannungsleitungen, stattgefunden haben. Vor Kurzem wurde Meusburger der positive Baubescheid zugestellt, worauf der Baustart erfolgte. Das für die erste Bauetappe geplante Vertriebsgebäude bietet Platz für 250 Mitarbeitende. Der Zeitplan für den Neubau ist ehrgeizig, denn der Einzug der ersten 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Vertrieb, Marketing, Produkt und Wissensmanagement, die nach Hohenems umziehen, erfolge bis spätestens Ende Februar 2022. Das gesamte Investitionsvolumen für den neuen Meusburger-Standort liegt bei rund 20 Millionen Euro.
Auch die Einführung der neuen Unternehmenssoftware im Frühjahr 2020, die ihren Teil zum zweistelligen Umsatzrückgang beigetragen habe, sei schlussendlich ein weiterer Schritt in die Zukunft. Mit ihr kann und soll die Leistungsfähigkeit für die Kunden noch weiter verbessert werden. Der Weg der Digitalisierung werde konsequent weiterverfolgt.
Meusburger 2020
Geschäftsführender Gesellschafter Guntram Meusburger
Umsatz 2020 261 Millionen Euro (- 10 Prozent)
Mitarbeiter weltweit 1670 (- 80)
Tochtergesellschaften Deutschland, China, Indien, Türkei, USA, Mexiko
Produkte und Leistungen Platten, kundenspezifische Bearbeitung, Einbauteile, Heißkanal- und Regeltechnik, Werkstattbedarf sowie ERP und Wissensmanagement für den Werkzeug-, Formen- und Maschinenbau
Investition in Vorarlberg Neubau in Hohenems, rd. 20 Millionen Euro