Warum bei WolfVision mit Vollgas gearbeitet wird

Distance Learning und Videokonferenzen sorgen für starke Nachfrage bei WolfVision.
Klaus In den 60er-Jahren revolutionierten Overhead-Projektoren den Schulunterricht genauso wie Firmenmeetings. Das optische Gerät konnte Folien vergrößert an die Wand projizieren. Für den kürzlich verstorbenen Gründer des Unternehmens, Josef Wolf, war das zu wenig. Er hatte eine Vision, die er und sein Unternehmen, das er vor 55 Jahren gründete, vorantrieben. Aus dem einfachen Projektor wurde der Visualizer, das erste Gerät weltweit, das 3D-Unterlagen projizieren konnte. Damit begründete der in Klaus beheimatete Spezialist WolfVision einen damals neuen Geschäftsbereich, der erst Jahre später unter dem Namen „AV-Markt“ (für audiovisuelle Medien) bekannt wurde, und von dem bald viele Weltkonzerne ihr Stück abhaben wollten.
Innovations-DNA
Natürlich war das nicht immer einfach, doch die Innovations-DNA der Mitarbeiter des Klauser Weltmarktführers ist bis heute sehr ausgeprägt. Forschung und Entwicklung machen das Unternehmen auch in der Krise relativ stressresistent, denn genau die WolfVision-Produkte brauchen jetzt viele Institutionen, wie Geschäftsführer Michael Lisch betont. „Wir konnten unsere Kunden sehr schnell ins hybride Lernen begleiten.“
Doch zuvor herrschte 2020 auch bei WolfVision große Unsicherheit. „Dank guter Partner in der Logistik konnten wir noch vor dem Unterbruch der Lieferketten viele Geräte in die USA liefern“, dafür waren Nachtschichten notwendig, doch der Aufwand lohnte sich. WolfVision belieferte viele Universitäten, darunter Yale, Harvard und die London Business School, bei der gerade ein neuer Prototyp zum Einsatz kommt, mit ihren Geräten, die sich im Distance Learning bewähren. Dies auch deshalb, weil die Vorarlberger mit ihrem selbst entwickelten Cynap System eine Lösung im Portfolio haben, die alle gängigen iOS-, iPadOS-, Android-, Chrome OS-, Windows- und Mac-Geräte unterstützt, und damit für höchste Kompatibilität sorgt.
„Durch Corona hat die Digitalisierung Schwung bekommen, die Auftragslage ist sehr gut.“
Michael Lisch, Geschäftsführer WolfVision
Derzeit werden mit den Geräten aus Vorarlberg alle US-Bundesgerichte ausgestattet, wo sie bei Verhandlungen zum Einsatz kommen, berichtet Lisch. Der Markt habe überhaupt Berschleunigung aufgenommen. Auch viele Schulen ordern jetzt die „WolfVisionen“ „Wir haben einen hohen Auftragseingang in diesem Bereich, unsere Produkte werden bestellt wie die warmen Semmeln“, berichtet er.
2020 machte das Unternehmen dennoch weniger Umsatz, es hatte aber auch weniger Kosten. Das führt zu einem Ergebnis, das mit jenem des Vorjahres zu vergleichen sei. Um der Nachfrage gerecht zu werden, „wollen wir um zehn Prozent aufstocken, in Vorarlberg suchen wir zehn Mitarbeiter“, so Lisch, der für heuer ein zweistelliges Umsatzplus erwartet. „Unsere Strategie und die hohen Investitionen in F&E gehen auf“, so Lisch, „wir werden jetzt Vollgas geben, um den Bedarf zu erfüllen.“
Wolf Vision
Gegründet 1966
Eigentümer Familie Wolf
Geschäftsführer Michael Lisch
Mitarbeiter 120, 85 in Vorarlberg
Umsatz 2019 23,1 Millionen Euro
Export 99 Prozent
F&E-Investment rd. 15 Prozent jährlich
Niederlassungen USA, Japan, GB, Singapur, Kanada, Deutschland, Dubai, Norwegen, Indien