Wie Spar die Konkurrenz überholte

“Langjährige Wachstumsführerschaft” und starkes Wachstum des Handelskonzerns im Corona-Jahr.
Salzburg, Dornbirn Lockdowns, Homeoffice, geschlossene Restaurants und Kantinen haben dazu geführt, dass die Menschen 2020 deutlich mehr im Supermarkt einkauften. Dem Handelskonzern Spar bescherte das ein kräftiges Umsatzplus und die Marktführerschaft. 2020 konnte sich Spar erstmals vor Rewe an die Spitze der Handelsbetriebe setzen, diese Position hat sich im Laufe des Jahres mit einem aktuellen Marktanteil von 34,6 Prozent (plus 1,8 Prozent) weiter verfestigt.
Von der Politik wünscht sich der seit Jahresbeginn neue Spar-Chef Fritz Poppmeier eine möglichst baldige Rückkehr zu normalen Öffnungszeiten. „Das würde Kundenströme entzerren und wäre ein Schritt in Richtung Normalität, die wir alle so dringend ersehnen.“
2020 stiegen die Brutto-Verkaufsumsätze von Spar in Österreich deutlich um fast 16 Prozent auf 8,32 Mrd. Euro. Für Poppmeier ist die Marktführerschaft das Ergebnis einer „langjährigen Wachstumsführerschaft“, Spar sei über mehr als zehn Jahre stärker als die Branche gewachsen, so der Handelsmanager, der Anfang 2021 dem langjährigen Spar-Chef Gerhard Drexel nachfolgte. Auch im Ausland lief das Lebensmittelgeschäft gut: In Nordostitalien, Slowenien, Ungarn und Kroatien erzielte Spar einen Gesamtumsatz von 6,2 Mrd. Euro, ein Plus von 6,5 Prozent. Die Coronakrise sorgte aber auch für hohe Kosten. In allen Ländern seien den fast 90.000 Beschäftigen Corona-Prämien ausbezahlt worden. In Österreich wurden 13 Mill. Euro ausgeschüttet, im gesamten Konzern waren es über 20 Mill. Euro. 36 Mio. Euro seien allein in die Bereitstellung von Masken geflossen. Die Erträge sind dementsprechend nicht so durch die Decke gegangen wie die Umsätze. Das Konzernergebnis vor Ertragssteuern (EBT) stieg nur leicht von 352 auf 353 Mio. Euro.
Der Handelskonzern investierte 2020 rund 720 Mill. Euro und nahm fast 5000 neue Mitarbeitende auf, davon 4200 in Österreich. Alle Geschäftsfelder zusammengenommen belief sich der Brutto-Verkaufsumsatz im vergangenen Jahr auf 16,6 Mrd. Euro. Das Unternehmen zählt im In- und Ausland fast 90.000 Beschäftigte, in Österreich beschäftigt Spar über 50.000 Mitarbeiter.