Dem Sturm getrotzt

PV-Befestigungsspezialist Aerocompact expandiert und sucht dafür dringend Mitarbeiter.
Satteins Vor dem Gebäude der Firma Aerocompact in Satteins wird der Platz eng. Gleich mehrere Lastwagen liefern Ware an. Ware, die wie für andere Branchen auch für den Anbieter von Montagesystemen und Ingenieurdienstleistungen für Solar-Anlagen derzeit umso wichtiger ist, als der Nachschub nur noch in kleinen Dosen zu haben ist. „Wir haben früh genug geordert und uns mit einigen Tonnen Stahl und Aluminium eingedeckt“, berichtet Firmengründer und Geschäftsführer Mathias Muther im Gespräch mit den VN. Die Kunden schauen immer mehr auf die Lieferfähigkeit, auf die Lieferzeit, der Preis sei dabei nicht das Wichtigste.
Lücke in Montagekette
Dass die Qualität des Produktes auch stimmen muss, ist für Aerocompact und vor allem für die Kunden, die in rund 50 Ländern weltweit zuhause sind, Grundvoraussetzung. Aerocompact, 2012 von Mathias Muther gegründet, entwickelt und produziert Unterbauten und Befestigungslösungen für Photovoltaik-Module. Muther hat diese Lücke in der Montagekette der Solarindustrie erkannt und Aerocompact bietet den Kunden Online-Services, mit welchen sie ihre Anlage planen können, es gibt Updates und Austausch, der wiederum in Innovationen fließt.
Seit vergangenem Jahr bietet das Vorarlberger Unternehmen auch Freiflächensysteme an. In den USA habe man gerade eine Mülldeponie mit einem System für 30.000 Photovoltaik-Module istalliert. „Hier positionieren wir uns klar im mittelgroßen Segment bis fünf Megawatt. Letztlich sind wir mit diesem Schritt zum 360 Grad-Anbieter für Photovoltaik Unterkonstruktionen geworden. Wir haben jetzt praktisch alle Dachtypen inklusive Freiflächen-Unterkonstruktionen im Programm“. Die Befestigungsanlagen haben die Aufgabe, auch starken Stürmen zu trotzen. Das tut auch Aerocompact, die Firma trotzte im vergangenen Jahr dem Corona-Sturm. Nur kurz wurde im ersten Lockdown kurzgearbeitet, so Muther. Die Investititonen von rund einer Millionen Euro in die Digitalisierung haben sich im Coronajahr bewährt. Die Firma konnte in Europa sogar um 20 Prozent beim Umsatz zulegen, am zweiten Hauptmarkt USA konnte der Umsatz trotz des Virus und des Wahljahres und den damit zusammenhängenden Verwerfungen den Umsatz halten. Die Pläne des neuen US-Präsidenten Joe Biden, der Alternativenergie massiv ankurbeln will, lassen auf einen Boom hoffen, der sich bereits jetzt in den Auftragsbüchern abzeichnet. „Im ersten Quartal 2021 haben wir ein Umsatzplus von 61 Prozent“, berichtet Muther, der Umsatz soll heuer 30 Millionen Euro betragen. Und plant die nächsten Schritte, weil er weltweit mit einem anhaltenden Boom für die Solarenergie rechnet.
2020 wurden 30 Mitarbeiter eingestellt, die meisten in Satteins, aber auch fünf Mitarbeiter in New Dehli, die nun Indien und den asiatischen Markt bearbeiten. Der deutsche Aerodynamik-Wissenschaftler Thorsten Kray ist seit Frühjahr außerdem neuer Leiter für Forschung beim Satteinser Unternehmen. Neue Mitarbeiter und die Stärkung der Produktion in Vorarlberg, die derzeit im Dreischichtbetrieb läuft, sind auch der Grund dafür, dass der Standort nach der Erweiterung im Jahr 2019 einen weiteren Zubau erfordert. Eines der beiden Firmengebäude wird heuer aufgestockt. 700.000 Euro werden damit in weitere 20 Arbeitsplätze investiert. Gleichzeitig sucht das Unternehmen dringend weitere Mitarbeiter in verschiedensten beruflichen Disziplinen, die Neues mitgestalten wollen in einem Unternehmen, das wesentlich an der Energie- und Klimazukunft mitarbeitet. VN-sca
„Es freut uns sehr, dass wir nun in Vorarlberg eine große Anlage ausführen konnten.“


Kennzahlen
Gegründet 2012
Gründer, Eigentümer, Geschäftsführer Mathias Muther
Mitarbeiter 80
Niederlassungen 14 weltweit (neuer Standort Indien)
Aufträge 2021 Unterkonstruktionen für rund 2 Millionen Module
Produkte Unterbauten und Befestigungslösungen für Photovoltaik-Module für fast alle Dachtypen