Das LändleNuss-Zweifamilienprojekt

Markt / 14.05.2021 • 19:08 Uhr
Mathias Becvar und Patrick Domig präsentieren ihre „LändleNüss“. VLK/A.SERRA
Mathias Becvar und Patrick Domig präsentieren ihre „LändleNüss“. VLK/A.SERRA

Selbstversorgung mit gesunden Nüssen im Land steigern und das Klima schützen.

ALBERSCHWENDE, HARD Patrick Domig ist Unternehmer und Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Erneuerbare Energie Vorarlberg (AEEV), er ist auf einem Bio-Bauernhof aufgewachsen und betätigt sich aktiv in der „Ackerdemie“, der Schule am See in Hard. Der Harder Umweltbeauftragte Mathias Becvar ist Landwirtschaftlicher Fachwirt und in der Obst- und Gartenkultur engagiert. Mit ihren Familien haben die beiden die LändleNuss GesbR als „Zweifamilienprojekt“ in einem Landwirtschaftsbetrieb gegründet, um den zukünftigen gewerblichen Nussanbau, aufgeteilt auf mehrere Baumnusswiesen, im Ländle aktiv umzusetzen.“Wussten Sie, dass es vor 80 Jahren lt. Erhebungen der Statistik Austria geschätzt über 8.000 Stück Walnussbäume auf unseren landwirtschaftlich genutzten Flächen – vorwiegend Streuobstwiesen – in Vorarlberg gab und es heute nur noch rund 1.500 Stück Hochbäume gibt? Wussten Sie, dass nahezu alle Nusskerne importiert werden, wobei nur elf Prozent der Weltproduktion von z. B. Walnüssen überhaupt aus dem EU-Raum stammen? Dem Zustand wollen wir abhelfen!“

Klimafitte Landwirtschaft

Nussbäume spenden Schatten, tragen zu einer Naturvielfalt bei, erhöhen die Biodiversität unserer Kulturlandschaft und binden über die Photosynthese langfristig viel CO2. Der Walnussanbau eignet sich gut für eine Zwischennutzung für andere Gemüse- oder Sonderkulturen, Kooperationen für den Walnussanbau sowie für eine Zwischennutzung mit anderen landwirtschaftlichen Betrieben werden gesucht. „Mit unserem LändleNuss-Betrieb sind wir den nachhaltigen Nussanbau, aufgeteilt auf mehrere Baumnusswiesen, im Ländle aktiv angegangen. Wir haben in den letzten Jahren an zwei Standorten bereits über 180 Stück Walnussbäume ausgepflanzt und suchen in Kooperation mit Gemeinden die Möglichkeit, weitere Flächen für eine klimafitte Landwirtschaft zu mobilisieren“, informieren die Ökopioniere. Die Vorteile liegen auf der Hand: es handelt sich um ein zukunftsweisendes Klimaschutzprojekt in der Gemeinde; das Positive spricht vor allem die Jugend an; hohe CO2-Bindung über die Photosynthese der Bäume und CO2-Speicherung im Humus; regionale Versorgung mit einem gesunden Lebensmittel; Reduzierung von Importen; blühende und Schatten spendende Nussbaumwiesen anstatt intensive Grünlandmonokultur; bei 200 Walnussbäumen pro Hektar ist extensive Nutzung als Grünland für die Milchwirtschaft weiterhin gut möglich. VD

180 Walnussbäume wurden von den Familien Becvar und Domig gepflanzt. PRIVAT
180 Walnussbäume wurden von den Familien Becvar und Domig gepflanzt. PRIVAT