Sorge um Fachkräfte und Finanzen

Ministerin Köstinger sieht Notwendigkeit für neue gewerbliche Tourismusförderung.
Wien In Tourismus und Gastronomie herrschen Aufbruchstimmung und verhaltener Optimismus vor der österreichweiten Öffnung am Mittwoch. Tourismusministerin Elisabeth Köstinger mahnt aber zu Vorsicht. „Es wird noch ein paar Wochen dauern, bis alle geimpft sind, die das wollen“, betont sie bei der Eröffnung der Österreichischen Tourismustage.
Es brauche aber auch eine tiefgreifende Strategie für den touristischen Arbeitsmarkt. Gemeinsam mit Arbeitsminister Martin Kocher will die Ministerin „die Betriebe auf der Suche nach Fachkräften unterstützen“. In den Monaten der Unsicherheit während des Lockdowns haben zahlreiche Mitarbeiter der Branche den Rücken gekehrt. Die Wintersaison 2020/21 hat de facto nicht stattgefunden. Jetzt im Sommer soll das Geschäft wieder anspringen, dafür wird ausreichend Personal benötigt.
Auch um die Finanzen der Unternehmen steht es traditionell schlecht. „Wir haben eine katastrophale Eigenkapitalausstattung im Tourismus, da brauchen wir uns nichts vorzumachen“, sagt Köstinger und spricht von der Notwendigkeit einer neuen gewerblichen Tourismusförderung.
Schärferer Wind
Infolge der Coronapandemie wird der Branche international ein noch schärferer Wind in der Konkurrenz zu anderen Destinationen um die Nase wehen. „Mittelfristig, glaube ich, brauchen wir einen österreichischen ‚Wow‘-Effekt, weil der Wettbewerb zunehmen wird“, so WKÖ-Präsident Harald Mahrer.
Petra Stolba, Chefin der Österreich Werbung, ist jedoch davon überzeugt, dass Urlaub in Österreich neu aufleben wird. Vor allem ortet sie einen Trend zur Natur, zum Wandern, Bergsteigen, Radfahren und Baden. „Wir beobachten Tag für Tag neue Buchungen, vor allem seit der Ankündigung der Öffnung am 19. Mai.“