Ein Busterminal für 200 Millionen

Der Terminal ist zweigeschossig.
Vorarlberger Architekten gewinnen Wettbewerb für neuen Wiener Busbahnhof.
Wien „Wir sind Vorarlberger, aber wir leben und arbeiten in Wien. Unser Spektrum reicht von alemannischer Sachlichkeit bis zur Sinnlichkeit und Verspieltheit des Wiener Beckens“. So stellen sich die Architekten Marianne Durig und Ulrich Burtscher vor. Überzeugen kann das Büro Burtscher Durig ihre Auftraggeber mit ihren Bauten, die bereits mit dem Tiroler Holzbaupreis, mit dem Dorferneuerungspreis, dem BTV-Bauherrenpreis und zahlreichen weiteren Preisen und ersten Plätzen bei Ausschreibungen ausgezeichnet wurden. Ihre Einreichung beim Architektenwettbewerb für den künftigen Fernbus-Terminal in Wien, den die Burtscher Durig ZT GmbH bei 27 Einreichnungen für sich entscheiden konnte, sorgt derzeit für Aufsehen. Bewertet wurden von der Fachjury neben den städtebaulichen, baukünstlerischen und funktionellen Lösungen auch die Nachhaltigkeit der eingereichten Projekte sowie die Wirtschaftlichkeit in der Errichtung, im Betrieb und in der Erhaltung. Präsentiert wurde das Bauprojekt von einem Großaufgebot der Wiener Landespolitik mit Bürgermeister Michael Ludwig an der Spitze.
Busterminal mit Hochhaus
Der neue Busterminal beim Stadion Center am Handelskai im zweiten Bezirk Leopoldstadt mit direktem U-Bahn-Anschluss wird sich über zwei Ebenen erstrecken: Unterirdisch befinden sich die Ein- und Ausstiege, auf der anderen Ebene der Empfangs- und Ticketbereich, die Gastronomie und Sanitäranlagen. Weiters sind zwei Bauwerke geplant: Ein 90-Meter-Hochhaus als „Landmark“ erhebt sich über dem Terminalbereich. Dort sollen Büro und ein Hotel Platz finden.
Als Gegenpol dazu wird ein horizontal ausgerichtetes Gebäude errichtet, das den Busterminal räumlich akzentuiert abschließt. Dieses „Haus am Kai“ wird in den Untergeschoßen Service- und Verwaltungsräume und in den vier oberen Stockwerken nutzungsoffene Flächen mit Donaublick beherbergen. Ein markantes Herzstück des Busbahnhofs ist das luftiges Dach, das die Baukörper und das Verkehrsgeschoß miteinander verbindet. Auch auf viel Grün legten die Architekten wert. Ein Weg über das Dach durch den dort angelegten Park verbindet beispielsweise das Stadion Center, das Donauufer und den nahe gelegenen Prater. Der Baustart soll frühestens Ende 2022 erfolgen, die Eröffnung ist 2025 avisiert. Derzeit wird der Flächenwidmungsplan für das Projekt vorzubereiten.
Finanziert wird das Bauprojekt, dessen Kosten mit rund 200 Millionen Euro beziffert werden, übrigens rein aus privater Hand. Die Finanziers wurden wie die Architekten durch die Jury im Rahmen eines Verfahrens ausgewählt, berichtet Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke. Geworden ist es die Donau Busterminal Realisierungs GmbH der Investoren Ariel Muzicant und Markus Teufel. Was Hanke in diesem Zusammenhang betont: „Die Stadt Wien bleibt Eigentümer der Liegenschaft.“ VN-sca
„Wien braucht als lebenswerteste Stadt der Welt einen attraktiven Fernbus-Terminal.“

Marianne Durig und Ulrich Burtscher.
