Kein „Disney World“, sondern Authentizität

Startschuss für Tourismusstrategie Vorarlberg 2030. Ziele werden neu ausgerichtet.
Schwarzach Im Jahr 2012 wurde die Tourismusstrategie präsentiert. Das Ziel: Vorarlberg sollte bis zum Jahr 2020 europaweit führend in den Themen Gastfreundschaft, Regionalität und Nachhaltigkeit sein. Nun geht der Prozess in die nächste Runde.
Gestern Abend fiel der Startschuss zur Ausarbeitung der Tourismusstrategie Vorarlberg 2030. Dabei geht es um die Frage, wie sich der Tourismus im Land in Zukunft weiterentwickeln soll und wo es Verbesserungspotenzial gibt. „Bis Ende des Jahres sollen die Antworten darauf vorgestellt werden“, so Prozessbegleiter Peter Vogler. Diesmal seien auch, so Tourismus-Spartenobmann Markus Kegele, alle eingebunden worden. „Vom Privatzimmervermieter bis zum Bergführer und Seilbahner haben wir alle gebeten mitzuarbeiten.“
Chancen und Nachholbedarf
Erste Evaluierungen zeigen einerseits eine hohe Zustimmung für Projekte in den Bereichen Kulinarik und Ausbildung und andererseits Nachholbedarf vor allem in den Bereichen Mobilität und Nachhaltigkeit. „Tourismus ist kein Selbstzweck, sondern wichtiger Baustein zur nachhaltigen Lebensraumentwicklung“, sagt Tourismuslandesrat Christian Gantner. Deshalb, so Wirtschaftslandesrat Marco Tittler, sei es auch so wichtig, dass sich eine Branche hinterfrage und die Ziele neu ausrichte. „2012 wurden wir noch ausgelacht, als wir von Regionalität und Nachhaltigkeit sprachen“, so WKV-Präsident Hans Peter Metzler. Aber der Gast suche kein „Disney World“, sondern Authentizität und echte Gastfreundschaft.
Spezifikationen aufbauen
Der Schlüssel für WKV-Vizepräsident Stefan Hagen ist „gutes, kreatives Unternehmertum.“ Und für Kerstin Bidermann-Smith, Sprecherin der Tourismusdestinationen, ist es wichtig, „dass wir Spezifikationen in den Talschaften aufbauen, auch wenn wir ähnliche Märkte ansprechen.“
Auch junge Gastgeberinnen und eine Gascht-Schülerin sprachen bei der Kick-off-Veranstaltung über den Tourismus. Amélie Krämer vom Alpenhotel Heimspitze in Gargellen wünscht sich jedenfalls weniger Bürokratie, mehr Mut und Selbstbewusstsein. Ihre Philosophie: „Die Zukunft hat das Herz in der Tradition.“ VN-reh