Negativzinsen holen Unternehmen ein
UniCredit Bank Austria verrechnet Firmen Verwahrentgelt. Andere folgen.
Bregenz Die Negativzinspolitik der EZB wirkt sich nun auf Unternehmen mit höheren Bankeinlagen aus. Denn auch Vorarlbergs Banken sehen sich Zug um Zug dazu veranlasst, die „Strafzinsen“ für ihre zwischengeparkten Einlagen bei der EZB an Firmenkunden weiterzugeben. Vorangegangen ist nun die UniCredit Bank Austria. Denn sie verrechnet allen Firmenkunden sowie institutionellen und öffentlichen Kunden seit 1. Mai ein „Einlageverwahrentgelt“ in Höhe von 0,5 Prozent pro Jahr. Die Gebühr gilt für alle Geldbeträge über 100.000 Euro. Betroffene Firmenkunden wurden in Vorarlberg via Kontoauszug informiert. Bei der Bank bestätigt Pressesprecherin Franziska Schenker die „Verwahrgebühr nach individueller Vereinbarung“.
Auch ein Rundruf in der Bankenszene zeigt, dass spätestens ab Herbst 2021 überall mit der breitflächigen Weitergabe der „Strafzinsen“ begonnen wird. „Die EZB hat signalisiert, dass die Null- und Negativzinsphase noch länger andauern wird. Darauf müssen die Banken auch in Vorarlberg reagieren“, so Werner Böhler, Sprecher der Vorarlberger Banken. Er geht davon aus, dass die Ländle-Banken dem Beispiel der UniCredit Bank Austria folgen werden, allerdings auf eine andere Art und Weise. „Die Regionalbanken werden selektiver vorgehen und wo möglich individuelle Lösungen suchen.“