Deshalb erhielt Robert Grass den Europäischen Erfinderpreis 2021

Markt / 17.06.2021 • 21:45 Uhr
Der Bregenzer Forscher Robert Grass (3. v. l.) und sein Schweizer Kollege Wendelin Stark (2. v. l.) erhielten den begehrten Europäischen Erfinderpreis. <span class="copyright">Troll</span>
Der Bregenzer Forscher Robert Grass (3. v. l.) und sein Schweizer Kollege Wendelin Stark (2. v. l.) erhielten den begehrten Europäischen Erfinderpreis. Troll

Europäisches Patentamt (EPA) zeichnet Grass für Speichermethode aus, die digitale Daten in DNA-Strängen kodiert und in schützende Glaskugeln einschließt.

Bregenz, Zürich, München Der Europäische Erfinderpreis ist einer der renommiertesten Innovationspreise Europas. Er wurde 2006 vom Europäischen Patentamt (EPA) ins Leben gerufen und ehrt einzelne Erfinder und Erfinderteams, deren wegweisende Innovationen Antworten auf einige der größten Herausforderungen unserer Zeit geben. Am Mittwoch wurden der Bregenzer Forscher Robert Grass und sein Schweizer Kollege Wendelin Stark mit diesem weltweit beachteten Preis in der Kategorie „Forschung“ ausgezeichnet. Bereits im Jahr 2013 war Grass unter den “50 Köpfen für morgen”, jungen Menschen mit großem Potenzial, die von den VN jährlich mit einem Sonderheft und einer Veranstaltung ein Podium bekommen. Seit 2017 ist er Titularprofessor an der ETH Zürich. 

“Ein echter Fortschritt”

Die Verkapselungstechnologie von Grass und Stark, mit der Daten in winzigen Glaskugeln eingeschlossen werden, bietet eine neuartige Methode der Informationsspeicherung und liefert einen robusten DNA-Barcode für den Einsatz in Lieferketten. „Die bemerkenswerte interdisziplinäre Forschung von Grass und Stark hat zu einer Erfindung geführt, die das Potenzial hat, die langfristige Datenspeicherung ganz neu zu gestalten“, sagt EPA-Präsident António Campinos. „Da die Digitalisierung fast jeden Aspekt der Gesellschaft verändert, ist diese Innovation ein echter Fortschritt, um die von uns produzierten Informationen haltbarer zu machen. Sie verspricht zudem Anwendungen in einer Vielzahl von Produkten.“

<p class="caption">Robert Grass (r.) und Wendelin Stark überzeugten die Fachwelt mit ihrer Erfindung, die das Potenzial hat, die langfristige Datenspeicherung ganz neu zu gestalten.<span class="marker"></span></p>

Robert Grass (r.) und Wendelin Stark überzeugten die Fachwelt mit ihrer Erfindung, die das Potenzial hat, die langfristige Datenspeicherung ganz neu zu gestalten.

„Wir stellen uns in nicht allzu ferner Zukunft eine Welt vor, in der das Lesen von DNA eine Alltagsanwendung ist“, sagt Grass.  Die ETH Zürich meldete die Erfindung von Grass und Stark zum europäischen Patent an, das 2018 erteilt wurde. Mithilfe ihrer Patente haben Grass und Stark die Technologie inzwischen über das ETH Spin-off-Unternehmen Haelixa kommerzialisiert.

Zur Person

Robert N. Grass

Titularprofessor am Departement Chemie und Angewandte Biowissenschaften an der ETH Zürich

Geboren 5. Dezember 1979

Ausbildung Studium Chemieingenieurwesen ab 1999 an der ETH Zürich, Promotion 2007.

Laufbahn Gründung ETH Spin-off Haelixa AG, seit 2017 ist er Titularprofessor an der ETH Zürich