Wie revolutionäre Lösungen bei Flatz für Erfolg sorgen

Lauteracher Verpackungs- und Dämmstoffhersteller wächst und investiert.
Lauterach Wer hätte gedacht, dass man aus Papier eine Dachbedeckung machen kann? Kann man. Das sind die Herausforderungen, die Stefan Flatz und Simon Spiegel begeistern. Denn revolutionäre Lösungen für die oft sehr schwierigen Wünsche der Kunden sind das Salz in der Suppe für das Lauteracher Verpackungs- und Dämmstoffunternehmen Flatz. Salz, das zu neuen Aufträgen führt und neue Produkte ins Portfolio bringt, so Geschäftsführer Flatz und Vertriebsleiter Spiegel im Gespräch mit den VN. Das Unternehmen ist auch im vergangenen Coronajahr stark gewachsen, dank Innovationskraft, Investitionen und vor allem dank engagierter Mitarbeiter, die auch während der Lockdowns keine Schwächen zeigten, ganz im Gegenteil, so Stefan Flatz. Seit Beginn der Pandemie im März 2020 wurden 60 neue Mitarbeiter eingestellt, weitere Mitarbeiter werden gesucht, obwohl das Unternehmen auch ständig 30 bis 35 Lehrlinge ausbildet.
Stark steigende Nachfrage
Im ersten Lockdown, der für alle Unternehmen aufgrund der Unsicherheiten schwierig war, habe man in manchen Produktgruppen ein Minus von 20 Prozent gehabt, doch dank der breiten Aufstellung habe man das wieder aufgeholt und konnte leicht wachsen, legen sie Bilanz. Die Nachfrage ist im ersten Halbjahr stark gestiegen, allerdings auch die Rohstoffpreise. „Das ist heuer ziemlich gesponnen“, beschreibt Flatz die Lage, „jeden Monat gibt es neue Preiserhöhungen“. Bei den Rohstoffen für Dämmstoffe hat sich der Preis sogar verdoppelt. „Die Rohstoffe sind inzwischen der größte Posten im Budget“, ergänzt Simon Spiegel.
„Der Kernfaktor für die Zukunft und den wirtschaftlichen Erfolg sind unsere Mitarbeiter.“
Stefan Flatz, Geschäftsführer Flatz GmbH
Gut, dass Flatz in eine neue Sparte investiert hat. Sechs Millionen Euro wurden für Hochleistungsmaschinen für den Faserguss bezahlt. „Mit zwei neuen Technologien zur Herstellung von Fasergussformteilen erweitern wir unsere Möglichkeiten, Verpackungen auf Basis nachwachsender Rohstoffe zu produzieren“, so Spiegel. Damit werden Formteile aus Stryropor ersetzt, die vielen Waren in der Verpackung Schutz und Halt geben. Und es wird damit der Materialeinsatz sowohl ökologisch als auch ökonomisch optimiert. „Stanzabschnitte der hauseigenen Wellpappenverarbeitung, bestehend aus rund 87 Prozent Recycling-Materialien und 13 Prozent primären Pflanzenfasern, sind der Rohstoff dieser nachhaltigen Verpackungslösungen. Das Resultat ist ein hundertprozentig wiederverwertbares Endprodukt, welches einen optimalen Schutz der Produkte und einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen vereint.”

Und die Technologie bietet Möglichkeiten für die bereits erwähnten revolutionären Lösungen wie etwa eine papierene Dachbedeckung. Die Möglichkeiten seien noch bei weitem nicht ausgeschöpft, lassen Flatz und Spiegel in die Zukunft blicken. Bereits im Herbst werden weitere sechs Millionen Euro in diese Sparte investiert. Das Lauteracher Unternehmen kann damit im Verpackungsbereich 100prozentig recycelbare Papierlösungen anbieten.

Flatz GmBH
Gegründet 1935
Geschäftsführung Stefan Flatz
Eigentümer Familie Flatz
Mitarbeiter (Ende 2020) 340
Lehrlinge 29
Umsatz 2020 75,1 Mill. Euro (+2,2%)
Investitionen 2020 13,5 Mill. Euro
Export 57 Prozent
Portfolio Wellpappe und Ziehdosen, Faserguss, Formteile, Flapor Dämmstoff