Wie revolutionäre Lösungen bei Flatz für Erfolg sorgen

Markt / 24.06.2021 • 20:05 Uhr
Wie revolutionäre Lösungen bei Flatz für Erfolg sorgen
Die Formgussteile, die Stefan Flatz hier präsentiert, werden aus Stanzabschnitten und Pflanzenfasern hergestellt.  VN/Steurer

Lauteracher Verpackungs- und Dämmstoffhersteller wächst und investiert.

Lauterach Wer hätte gedacht, dass man aus Papier eine Dachbedeckung machen kann? Kann man. Das sind die Herausforderungen, die Stefan Flatz und Simon Spiegel begeistern. Denn revolutionäre Lösungen für die oft sehr schwierigen Wünsche der Kunden sind das Salz in der Suppe für das Lauteracher Verpackungs- und Dämmstoffunternehmen Flatz. Salz, das zu neuen Aufträgen führt und neue Produkte ins Portfolio bringt, so Geschäftsführer Flatz und Vertriebsleiter Spiegel im Gespräch mit den VN. Das Unternehmen ist auch im vergangenen Coronajahr stark gewachsen, dank Innovationskraft, Investitionen und vor allem dank engagierter Mitarbeiter, die auch während der Lockdowns keine Schwächen zeigten, ganz im Gegenteil, so Stefan Flatz. Seit Beginn der Pandemie im März 2020 wurden 60 neue Mitarbeiter eingestellt, weitere Mitarbeiter werden gesucht, obwohl das Unternehmen auch ständig 30 bis 35 Lehrlinge ausbildet.

Stark steigende Nachfrage

Im ersten Lockdown, der für alle Unternehmen aufgrund der Unsicherheiten schwierig war, habe man in manchen Produktgruppen ein Minus von 20 Prozent gehabt, doch dank der breiten Aufstellung habe man das wieder aufgeholt und konnte leicht wachsen, legen sie Bilanz. Die Nachfrage ist im ersten Halbjahr stark gestiegen, allerdings auch die Rohstoffpreise. „Das ist heuer ziemlich gesponnen“, beschreibt Flatz die Lage, „jeden Monat gibt es neue Preiserhöhungen“. Bei den Rohstoffen für Dämmstoffe hat sich der Preis sogar verdoppelt. „Die Rohstoffe sind inzwischen der größte Posten im Budget“, ergänzt Simon Spiegel.

„Der Kernfaktor für die Zukunft und den wirtschaftlichen Erfolg sind unsere Mitarbeiter.“

Stefan Flatz, Geschäftsführer Flatz GmbH

Gut, dass Flatz in eine neue Sparte investiert hat. Sechs Millionen Euro wurden für Hochleistungsmaschinen für den Faserguss bezahlt. „Mit zwei neuen Technologien zur Herstellung von Fasergussformteilen erweitern wir unsere Möglichkeiten, Verpackungen auf Basis nachwachsender Rohstoffe zu produzieren“, so Spiegel. Damit werden Formteile aus Stryropor ersetzt, die vielen Waren in der Verpackung Schutz und Halt geben. Und es wird damit der Materialeinsatz sowohl ökologisch als auch ökonomisch optimiert. „Stanzabschnitte der hauseigenen Wellpappenverarbeitung, bestehend aus rund 87 Prozent Recycling-Materialien und 13 Prozent primären Pflanzenfasern, sind der Rohstoff dieser nachhaltigen Verpackungslösungen. Das Resultat ist ein hundertprozentig wiederverwertbares Endprodukt, welches einen optimalen Schutz der Produkte und einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen vereint.”

Firmenchef Stefan Flatz und Vertriebsleiter Simon Spiegel vor dem Ausgangsmaterial für den Formguß.
Firmenchef Stefan Flatz und Vertriebsleiter Simon Spiegel vor dem Ausgangsmaterial für den Formguß.

Und die Technologie bietet Möglichkeiten für die bereits erwähnten revolutionären Lösungen wie etwa eine papierene Dachbedeckung. Die Möglichkeiten seien noch bei weitem nicht ausgeschöpft, lassen Flatz und Spiegel in die Zukunft blicken. Bereits im Herbst werden weitere sechs Millionen Euro in diese Sparte investiert. Das Lauteracher Unternehmen kann damit im Verpackungsbereich 100prozentig recycelbare Papierlösungen anbieten.

Das Werk 2 des Lauteracher Verpackungs- und Dämmstoffherstellers. <span class="copyright">FA</span>
Das Werk 2 des Lauteracher Verpackungs- und Dämmstoffherstellers. FA

Flatz GmBH

Gegründet 1935

Geschäftsführung Stefan Flatz

Eigentümer Familie Flatz

Mitarbeiter (Ende 2020) 340

Lehrlinge 29

Umsatz 2020 75,1 Mill. Euro (+2,2%)

Investitionen 2020 13,5 Mill. Euro

Export 57 Prozent

Portfolio Wellpappe und Ziehdosen, Faserguss, Formteile, Flapor Dämmstoff