EZB-Direktorin: “Wir befürchten eine zu niedrige Inflation”

Markt / 22.08.2021 • 20:29 Uhr

Frankfurt am Main Die Europäische Zentralbank (EZB) hat laut Notenbank-Direktorin Isabel Schnabel mittelfristig vor allem die Gefahr einer zu geringen Inflation im Blick.

„So überraschend das für manchen klingen mag: Wir sorgen uns eher darum, dass die Inflationsrate auf mittlere Sicht zu niedrig ausfällt statt zu hoch“, sagte Schnabel. Für die Geldpolitik sei entscheidend, wie sich die Teuerung im Euro-Raum auf mittlere Sicht entwickle. Und die Notenbank werde da voraussichtlich unter ihrer Zielmarke von zwei Prozent liegen.

„Wir rechnen zwar damit, dass die Inflation in diesem Jahr zunächst weiter steigen wird – gerade in Deutschland“, sagte Schnabel. „Aber ab Beginn des nächsten Jahres gehen wir von einem deutlichen Rückgang der Inflation aus“, fügte sie hinzu. Für 2022 sehen die bisherigen Projektionen der EZB lediglich eine Teuerung von 1,5 Prozent vor, für 2023 von 1,4 Prozent.