Hier wird der Luft CO2 entzogen

Obrist mit Weltneuheit auf Messe IAA Mobility in München.
Lustenau Die Internationale Automobilausstellung IAA startet kommende Woche vom 7. bis 12. September am neuen Standort München mit neuem Konzept als Verkehrsmesse IAA Mobility. Im Mittelpunkt stehen Lösungen auf dem Weg zur Klimaneutralität. Mit dabei ist auch das Lustenauer Unternehmen Obrist.
Negative CO2-Bilanz
Mit „aFuel“ werde in München gleich eine Weltneuheit präsentiert, sagt Thorsten Rixmann, Marketingchef bei Obrist. Dabei werde modernste Technik der synthetischen Methanol-Herstellung mit CO2-Einlagerungsverfahren kombiniert. Auf diese Weise werde aus der Luft nicht nur CO2 für die Methanol-Gewinnung entzogen. Durch die zusätzliche Speicherung von CO2 in Form von Grafit schaffe das Konzept von Obrist sogar eine negative CO2 Bilanz. Damit sei „aFuel“ der erste globale Energieträger, der zu einer Reduktion der CO2-Anteile in der Atmosphäre führe. Das Konzept einer Anlage, in der „aFuel“ erzeugt werden soll, nennt Obrist „The Modern Forest“. Wie bei herkömmlichen Wäldern, wird dabei CO2 durch sogenannte „direct air capture“-Verfahren (ein Verfahren zur Gewinnung von CO2 direkt aus der Umgebungsluft) gebunden. Allerdings könne der „Modern Forest“ pro Fläche bis zu 30mal mehr CO2 binden kann als der natürliche Wald. Zudem werde durch Elektrolyse-Technik reiner Wasserstoff aus Wasser gewonnen. In einem weiteren Prozessschritt wird dann das CO2 aus der Luft mit Wasserstoff zu CH3OH (Methanol) verbunden.
Obrist hat für „aFuel“ auch einen Antriebsstrang entwickelt. Mit dem „HyperHybrid“-Powertrain wird das Fahrzeug ausschließlich elektrisch
angetrieben, aber es verbindet einen Generator mit einer Batterie und einem Elektromotor. Tanken kann man den Zweizylinder-Motor neben herkömmlichen Treibstoffen wie Benzin eben mit „aFuel“.
Dass das System auch tatsächlich funktioniert, beweist das Lustenauer Unternehmen mit einem umgebauten Elektrofahrzeug, dieses wird auf dem Obrist-Stand auf der IAA zu sehen sein. „Mit unserer Teilnahme in München wollen und werden wir die Lösung für eine wahrhaft globale, leistbare und „zero emission“ bzw. negativ Emission e-Mobility darstellen“, betont Rixmann. VN-reh
