Nach 20 Monaten ohne Job kam die Chance

Markt / 08.10.2021 • 18:33 Uhr
Cemile Erener hat nach langer Arbeitslosigkeit nun bei Haberkorn in Wolfurt eine Fixanstellung in der Logistik gefunden. haberkorn
Cemile Erener hat nach langer Arbeitslosigkeit nun bei Haberkorn in Wolfurt eine Fixanstellung in der Logistik gefunden. haberkorn

Haberkorn zeigt mit Anstellung von Cemile Erener, dass Eingliederung nach langer Arbeitslosigkeit gelingen kann.

Wolfurt Über eineinhalb Jahre lang war Cemile Erener auf Jobsuche. Seit Mai dieses Jahres ist sie nun beim technischen Händler Haberkorn in Wolfurt fix angestellt. Dort arbeitet die 42-Jährige im Bereich Logistik und verpackt Kleinwaren für den Versand. „Meine Arbeitsmittel sind Scanner und Computer“, strahlt sie, wenn man sie nach ihrer Arbeit fragt.

Die lange Arbeitssuche hat Cemile Erener mit über 3000 Menschen in Vorarlberg gemeinsam. Denn jede dritte arbeitslose Person ist langzeitarbeitslos, das bedeutet, seit über zwölf Monaten ohne Arbeit. Gleichzeitig suchen die Unternehmen dringend Fachkräfte. Nur klappt das „matching“ aufgrund oft fehlender Qualifikationen oder anderer Einschränkungen nicht immer reibungslos.

Vorurteile abbauen

Um die vielen Langzeitarbeitslosen besser auf den ersten Arbeitsmarkt vorzubereiten, hat der Verband arbeit plus Soziale Unternehmen Vorarlberg, zu dem Aqua Mühle, Kaplan Bonetti Arbeitsprojekte, Integra, carla und Dornbirner Jugendwerkstätte zählen, mit Bund, Land und AMS weitere Beschäftigungsplätze geschaffen. Um beruflich wieder Fuß zu fassen, stehen Unterstützung, Beschäftigung, Qualifizierung und Vermittlung im Fokus. „Viele Betriebe suchen händeringend Personal. Aus meiner Sicht lautet das Gebot der Stunde für jedes Unternehmen, das Mitarbeiter sucht: die Vorurteile gegenüber langzeitbeschäftigungslosen Menschen abbauen, ihr Potenzial erkennen und die Chance ergreifen. Das hilft beiden Seiten“, sagt Verbandsgeschäftsführerin Benedicte Hämmerle. Zudem gebe es vom AMS finanzielle Unterstützung.

Bereitschaft zeigen

Wie die Integration funktionieren kann, zeigt das Beispiel von Cemile Erener. Sie hat in der Türkei studiert und kam 2016 nach Österreich. Seit Mitte August 2019 war sie arbeitssuchend, fand im Jänner eine Beschäftigung im Kleidersortierwerk carla der Caritas, bevor sie bei Haberkorn die Chance bekam, sich unter Beweis zu stellen. Für Haberkorn-Personalreferentin Katharina Schmidinger hat jedes Unternehmen eine soziale Verantwortung gegenüber der Gesellschaft. „Wir haben Cemile eingeladen und sie hat die Gelegenheit genutzt. Es freut uns riesig, dass es wieder gelungen ist, eine langzeitbeschäftigungslose Person erfolgreich zu beschäftigen. Cemile macht einen sehr guten Job.“ VN-reh