3D-Druck ist bio

Ein herkömmlicher Drucker benötigt Tinte, doch womit arbeitet ein 3D-Drucker? Mit dieser Frage beschäftigte sich der international tätige Werkstoff-Wissenschaftler Prof. Dr. André Studart am diesjährigen Symposium der Zukunft. In seinem Labor entwickelt er Materialien, die sich für das dreidimensionale Drucken eignen. Inspiration dafür findet er in der Natur: „Die Evolution sorgte dafür, dass sich nur die effizientesten Biomaterialien durchsetzten.“ Zu diesen zählt Studart die scheinbar alltäglichen Spinnweben, unsere menschlichen Zähne und das widerspenstige Bambusholz. Alle drei sind in Relation gesehen leicht und zeitgleich belastungsfähig.
„Bioinspiriert“ forscht er auf Molekularebene an den Vorbildern der Natur, um ein druckfähiges Material mit ähnlichen Eigenschaften synthetisch herzustellen. Daraus entstanden ist ein Mineralschaum, welcher in mehreren Schichten aus dem 3D-Drucker abgegeben wird. Dabei sei das Zusammenspiel von Stabilität und Anpassungsfähigkeit essentiell, um zu gewährleisten, dass der Schaum vielseitig eingesetzt werden kann. Zukünftig sollte sich die Bauindustrie der 3D-Druck-Technologie bedienen um somit nachhaltiger und preiswerter zu werden.
„Wir müssen uns die Frage stellen, wie man Biomaterialien synthetisch replizieren kann.”