Sticker müssen risikofreier anlegen

Markt / 20.10.2021 • 22:18 Uhr
Markus Riedmann, Obmann des Berufszweiges Stickereiwirtschaft. vn
Markus Riedmann, Obmann des Berufszweiges Stickereiwirtschaft. vn

Interner Kontrollamtbericht: Fachgruppe muss Wertpapiere verkaufen.

Feldkirch Die Fachgruppe der Textil-, Bekleidungs-, Schuh- und Lederindustrie der Wirtschaftskammer Vorarlberg muss ihre Gelder zukünftig in Wertpapieren mit einem geringeren Risikoprofil veranlagen. Das geht aus einem vorläufigen internen Bericht des Kontrollamtes der Wirtschaftskammer Österreich hervor.

Mehr als eine halbe Million Euro

In dem Bericht steht, dass die Fachgruppe ihre Gelder bislang selbst veranlage. In drei Depots befanden sich zum Jahresende 2020 sieben Fonds-Titel in Höhe von mehr als 477.000 Euro und ein Aktien-Titel in Höhe von fast 115.000 Euro. Das Kontrollamt weist darauf hin, dass gemäß der WKO-Haushaltsordnung indirekte Veranlagungen (Fonds) nur dann zulässig seien, wenn sie die Bestimmungen nach dem Pensionskassengesetz erfüllen. „Diese Voraussetzung erfüllen die sieben Fonds-Titel nicht. Auch das geforderte geringe Risikoprofil wird nur bei einem Titel erfüllt.“ Das Kontrollamt fasst zusammen, dass „alle Wertpapiere der Fachgruppe nicht der Haushaltsordnung entsprechen und daher zu verkaufen sind“. Zudem regt es an, die Wertpapiere künftig durch die Wirtschaftskammer zu veranlagen. Markus Riedmann, Obmann des Berufszweiges Stickereiwirtschaft in der Fachgruppe, erklärt, dass die drei im Bericht angesprochenen Depots dem Berufszweig Stickereiwirtschaft zugeordnet seien. „Dieser veranlagt auf Wunsch der Funktionäre einen Teil seiner Rücklagen in Eigenverantwortung. Die Veranlagung scheint schon mehrere Jahre in der Bilanz auf und wird den Mitgliedern zur Abstimmung gebracht.“ Seit rund einem Jahr gebe es konstruktive Gespräche zwischen Wirtschaftskammer, Funktionären, Kontrollamt und Depot-verwaltenden Banken mit dem Ziel, die Depots an die Kriterien der Haushaltsordnung anzupassen. „Wir gehen davon aus, dass dies in absehbarer Zeit geschehen wird und eine für alle Beteiligten befriedigende Lösung gefunden wird“. Die Fachgruppe besteht aus den Berufszweigen Stickereiwirtschaft sowie Textil-, Bekleidungs-, Schuh- und Lederindustrie.