Lidl Österreich-Chef Alessandro Wolf ­sammelte Erfahrungen in der Götzner Filiale

Markt / 15.11.2021 • 21:20 Uhr
Lidl Österreich-Chef Alessandro Wolf ­sammelte Erfahrungen in der Götzner Filiale
Lidl-Vorstandschef Alessandro Wolf weiß wie wichtig die richtige Präsentation der Ware ist. VN/Steurer

Praktische Erfahrung: Lidl-Österreich-Chef Alessandro Wolf arbeitete einen Tag in der Filiale Götzis.

Götzis, Salzburg Der junge Mann schlichtet mit Hingabe Mangos auf das Gemüse- und Obstregal.

Klar kommt er dabei ins Schwitzen. Nichtsdestotrotz lässt er aber größte Sorgfalt walten. Das Gemüse- und Obstangebot gehört zu den Aushängeschildern des Diskonters Lidl. Das zeigen Umfragen unter Kunden immer wieder. Der Mann, der sich so engagiert um die richtige Präsentation in der Filiale Götzis kümmert, ist der Vorstandsvorsitzende des Handelskonzerns in Österreich, Alessandro Wolf. „Wir müssen immer darauf schauen, dass wir einfach bleiben“, sagt er in der Pause, die er für ein Gespräch mit den VN nutzt.

“Smart Diskonter”

Ob der Diskonter Lidl dabei auf dem richtigen Weg ist, will das Management bei sogenannten Filialtagen am eigenen Leib und vor allem im Austausch mit den Mitarbeitern erfahren. Lidl-Chef Alessandro Wolf hat diesen Filialtag heuer in der modernsten Filiale Vorarlbergs in Götzis absolviert. „Das Angebot wird größer und komplexer, da wollen wir aus dem Management auch selbst sehen, wie unsere Mitarbeiter in den Filialen damit zurechtkommen.“ Dabei gehe es sowohl um die Mitarbeiter, die ein immer größeres Sortiment betreuen müssen, als auch um die Kunden, die ein Recht auf optimale Ware und Angebot haben. Über 400 Artikel seien neu im Programm, 1000 Artikel wurden ausgetauscht. Man bleibe aber was man ist, ein Diskonter, allerdings, um in der Fachsprache zu bleiben, kein „hard“ Diskonter, sondern ein „smart“ Diskonter. „Wir werden nie ein Supermarkt sein“, sagt Wolf, der, bevor er seine Aufgabe in Österreich übernommen hat, für Lidl Schweiz tätig war.

Beim Filialtag will der Lidl-Chef erfahren, wie Neuerungen funktionieren und wie die Mitarbeiter mit der Arbeit zufrieden sind bzw. zurechtkommen. <span class="copyright">VN/Steurer</span>
Beim Filialtag will der Lidl-Chef erfahren, wie Neuerungen funktionieren und wie die Mitarbeiter mit der Arbeit zufrieden sind bzw. zurechtkommen. VN/Steurer

Wie der Handel insgesamt, steht auch Diskonter Lidl, der in Vorarlberg zwölf Filialen betreibt und rund 230 Mitarbeiter  – “es gibt noch Potenzial für weitere Filalen” – hat, vor großen Veränderungen. Nächster Schritt: „Wir werden Feinkosttheken einführen, die internationale Spezialitäten anbieten.” Der Fokus liege aber auf „bio, vegan und regional“ so Wolf, deshalb sind bereits über 50 Prozent der Lebensmittel bei Lidl aus Österreich, Tendenz weiter steigend. 300 Vegan- und 500 Bioprodukte seien bereits jetzt in den Regalen zu finden.

Nachhaltigkeit wichtiges Thema

Doch der Weg in die Nachhaltigkeit geht weit über das Sortiment hinaus. In Vorarlberg sind alle Filialen bereits mit PV-Anlagen und E-Tankstellen ausgestattet. „Das sind keine Marketingaktionen, das Thema ist uns wichtig“, sagt Wolf, bis 2030 wolle man auch beim Transport aus dem Diesel aussteigen. Nachhaltig sei auch die Mitarbeiterkultur. Zum achten Mal in Folge ist der Diskonter mit Hauptsitz in Deutschland ein „Great Place to Work“-Arbeitgeber. „Das ist die Beurteilung unserer Mitarbeiter“, so Wolf. Damit das auch weiterhin so bleibt, zahle Lidl deutlich über Kollektivvertrag, optimiert aber auch die Abläufe in den Filialen  – auch durch digitale Lösungen. Auch verschiedene Arbeitszeitmodelle tragen zur hohen Mitarbeiterzufriedenheit und -treue bei, außerdem sei das System durchlässig. Man könne vom Lehrling bis ins Führungsteam des Konzerns kommen. Und ja: Nachdem Vorarlbergs Filialen inzwischen auf Nachhaltigkeit getrimmt wurden, wird bei Lidl schon über die nächsten Modernisierungen nachgedacht.

Lidl Österreich Fakten

Filalen in Vorarlberg 12, in Österreich über 250

Mitarbeiter in Vorarlberg 230, österreichweit über 5500

Vorstandsvorsitzender Alessandro Wolf

Umsatz 2020/21 1,47 Milliarden Euro (in ganz Österreich)

Investitionen 2020 österreichweit 100 Millionen Euro