“Onlinegiganten sind wie freie Vögel”

Markt / 13.12.2021 • 19:31 Uhr
Handelsverbandobmann Rainer Will sieht noch viel Arbeit.

Handelsverbandobmann Rainer Will sieht noch viel Arbeit.

Handelsverband-Chef Will sieht für Handel noch langen Weg.

Bregenz Seit Montag dürfen über die Lebensmittelgeschäfte hinaus auch wieder alle anderen Handelsgeschäfte offen halten. Dementsprechend froh darüber ist Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes. „Wir müssen optimistisch bleiben, gerade in einer Pandemie. Schließlich müssen wir die 2,7 Milliarden Euro an Umsatzverlust, der durch den Lockdown entstanden ist, wettmachen“, sagt er bei Vorarlberg LIVE.

Am ersten Tag sei das Kaufverhalten noch eher verhalten gewesen. Auch weil Montag ein Arbeitstag ist. Gegen Abend habe es aber immer mehr Zielkäufe gegeben. „Insgesamt wird das Geschäft nun immer stärker, aber es ist ein langer Weg“, betont Will. Auch weil die 2G-Regelung dazu führe, dass der Handel bis zu einem Drittel der Kaufkraft verliere.

Geschäft nach Weihnachten

Das Vorweihnachtsgeschäft ist essenziell für den Handel, aber auch die Zeit danach. „Zehn Prozent des Weihnachtsgeschäfts wird zwischen Weihnachten und Silvester erwirtschaftet. Auch das ist deshalb für uns entscheidend“, erklärt der Handelsverband-Geschäftsführer.

Insgesamt sei der Handel nie ein Corona-Hotspot gewesen. „Wir setzen also darauf, dass der neue Bundeskanzler dieses wissenschaftliche Fundament gelten lässt. Jedenfalls muss die Lockdown-Politik nun der Vergangenheit angehören“, sagt Will. Es gebe noch viel zu tun und es sei noch nicht alles gut. Auch weil sich Onlinegiganten frei wie Vögel bewegen können, während heimische Händler mit einer Ritterrüstung einen Hürdenlauf absolvieren müssen.

Droht nun eine Rabattschlacht? „Ja, leider sind Rabatte erforderlich. Denn die Hilfen sind nicht zeitgerecht ankommen, und auch die doppelten Gehälter waren im Lockdown zu zahlen.

Zehn Prozent des Weihnachtsgeschäfts wird zwischen Weihnachten und Silvester erwirtschaftet. Das ist entscheidend.