Gaspreis bis April garantiert

Markt / 26.12.2021 • 19:04 Uhr
Experten rechnen damit, dass die Gaspreise auch 2022 hoch bleiben werden. apa
Experten rechnen damit, dass die Gaspreise auch 2022 hoch bleiben werden. apa

Bei illwerke vkw erfolgt Entscheidung über Erhöhung Anfang des Jahres.

Bregenz Gestiegene Energiepreise werden auch im kommenden Jahr die Haushaltskassen vieler Verbraucher belasten. Vor allem der Gaspreis ist derzeit massiven Preissteigerungen und Schwankungen ausgesetzt. Auch kurz vor Weihnachten gab es wieder ein neues Rekordhoch zu verzeichnen. Grund war nicht nur die winterliche Kälte, die zu einer höheren Nachfrage führte, sondern auch die diplomatischen Auseinandersetzungen mit dem Lieferland Russland, das erneut die Erdgas-Lieferung über die russisch-europäische Pipeline Jamal-Europa gestoppt hatte. Kurz vor Weihnachten ging der Preis wieder etwas zurück, weil in den kommenden Wochen zahlreiche Flüssiggas-Tanker in europäische Häfen einlaufen und das Wetter milder wird.

Entspannung nach dem Winter

Was das für den Endkunden bedeutet? Einige Energieversorger in Österreich haben bereits Preiserhöhungen durchgesetzt, andere halten sich noch bedeckt. Bei der Regulierungsbehörde E-Control erwartet man für den Großteil der Kunden Preissteigerungen von 20 bis 30 Prozent. Zwar zeichne sich auf längere Sicht an den Märkten wieder eine Entspannung ab, allerdings erst nach diesem Winter.

In Vorarlberg haben die steigenden Energiepreise am europäischen Großhandelsmarkt vorerst noch keine Auswirkungen. Beim Energiekonzern illwerke vkw ist heuer keine Erhöhung des Gaspreises für die Kunden mehr vorgesehen. Zudem gelte für Haushaltskunden sowieso noch eine Preisbindung, so Sprecher Andreas Neuhauser. Somit wäre eine Preiserhöhung erst ab 1. April 2022 möglich. Aktuell beobachte man die Situation und wolle dann mit Anfang des Jahres eine Entscheidung treffen.

Im April 2021 senkte illwerke vkw aufgrund des Rückgangs der Großhandelspreise die Erdgaspreise. So wie der Strompreis setzt sich auch der Gaspreis, den Verbraucher zu zahlen haben, aus dem reinen Energiepreis, den Netzgebühren und Steuern und Abgaben zusammen. Der Energiepreis mache in Vorarlberg rund 50 Prozent aus.

Beliebte Energieform

Erdgas ist in Vorarlberg übrigens immer noch sehr beliebt. Die jährlichen Auswertungen von Vorarlberg Netz zeigen, dass der gesamte Erdgas-Absatz in Vorarlberg im Jahr 2014 bei 1818 Gigawattstunden lag, 2019 bei 2136 Gigawattstunden und selbst im ersten Corona-Jahr 2020, wo Betriebe ihre Produktion drosselten oder einstellten, noch immer bei 2097 Gigawattstunden. Installierte Netzanschlüsse gab es im Jahr 2020 insgesamt 33.316. Zum Vergleich: 2014 waren es 30.973 Erdgas-Anschlüsse. VN-reh

Fakten

Erdgas-Absatz in Vorarlberg
Jahr 2014 (1818 Gigawattstunden), 2016 (2035 GWh), 2019 (2136 GWh), 2020 (2097 GWh)

Erdgas-Netzanschlüsse in Vorarlberg Jahr 2014 (30.973), 2016 (31.629), 2020 (33.316)