Keine Auskunft unter der Nummer

Markt / 25.01.2022 • 22:16 Uhr
Auf der Homepage findet sich keine Information zur Schließung.
Auf der Homepage findet sich keine Information zur Schließung.

Kaiserstrand-Gäste wurden offenbar nicht informiert. Gespräche mit Interessenten laufen.

Lochau In Vorarlberg hat die Insolvenz des Seehotels am Kaiserstrand Schlagzeilen gemacht. Am 2. November 2021 wurde über die Betreibergesellschaft (RIMC Seehotel Am Kaiserstrand Hotel Betriebs GmbH) das Konkursverfahren eröffnet. Im Zuge dessen wurde auch die Schließung des Unternehmens angeordnet.

Seither kann auf der Homepage des Hotels zwar kein Zimmer mehr gebucht werden, allerdings findet sich dort überhaupt kein Hinweis darauf, dass das Hotel geschlossen hat. Wer anruft, landet sogleich auf dem Anrufbeantworter. Informationen bekommt man auch dort nicht. „Die Speicherkapazität ist überschritten“, heißt es nur. Nur die Präsenzen auf den Plattformen Facebook und Instagram wurden gelöscht.

Das führt nun dazu, dass Gäste aus dem Ausland, die weit im Voraus – beispielsweise für die Festspielzeit 2022 gebucht haben – gar nicht wissen könnten, dass das Hotel geschlossen hat. Denn auch von Vorarlberger Unternehmen, die für den Sommer Zimmer für Geschäftspartner gebucht haben, heißt es, sie seien von RIMC nicht darüber informiert worden, dass die Reservierung aufgrund der Schließung hinfällig ist. Wer also nichts von der Insolvenz mitbekommen hat und sich auf einen Urlaub im Seehotel freut, könnte herb enttäuscht werden und vor verschlossenen Türen stehen.

Suche nach Pächter

Indes läuft die Suche nach einem neuen Pächter. Hier zeichne sich eine Lösung ab. Wie Eigentümer-Sprecher Dieter Bitschnau gegenüber den VN erklärt, herrsche seit Bekanntwerden ein großes Interesse. Es gebe rund 30 Interessenten aus dem In- und Ausland. „Aktuell laufen die Gespräche und Sondierungen.“ Gerüchten, wonach das Hotel in ein Altersheim umgewandelt werden soll, widerspricht Bitschnau. „Das war nie und ist definitiv kein Thema.“ Jedenfalls ist das Haus nun offiziell frei. Denn im Konkursverfahren wurde rechtskräftig, dass der Eigentümer wieder darüber verfügen kann.  

300 Anteilseigner

Die Immobilie gehört über eine Tochtergesellschaft der DFV Deutsche Fondsvermögen AG. Dabei handelt es sich um einen Immobilienfonds, an dem 300 Anleger beteiligt sind, die naturgemäß an Rendite interessiert sind. Sie entscheiden somit letztlich über die Zukunft des Hauses, das unter Denkmalschutz steht. Der Fonds wurde 2012 mit einem Investitionsvolumen von 25,7 Millionen Euro emittiert. Die Ausschüttung wurde anfänglich mit 5,75 Prozent und über die Laufzeit steigend auf acht Prozent jährlich angegeben. 

Für den Tourismusstandort Vorarlberg wäre der Weiterbetrieb als Hotel jedenfalls wünschenswert. „Es wäre gerade in Hinblick auf die Festspielsaison ein wichtiges Signal“, so Landestourismusdirektor Christian Schützinger. VN-reh

Die Verhandlungen mit Interessenten laufen. Wunsch des Eigentümers wäre ein Pächter, der die Vorarlberger Mentalität kennt. vn
Die Verhandlungen mit Interessenten laufen. Wunsch des Eigentümers wäre ein Pächter, der die Vorarlberger Mentalität kennt. vn