Deshalb gibt es weniger falsche Fuffziger in Vorarlberg

Markt / 30.01.2022 • 20:00 Uhr
Deshalb gibt es weniger falsche Fuffziger in Vorarlberg
Jede zweite Fälschung entfällt in Vorarlberg auf den 50-Euro-Schein.  VN/HB

Falschgeldaufkommen in Vorarlberg nahe am historischen Tiefpunkt.

„Bei der Zahl der Fälschungen setzte sich 2021 die überaus erfreuliche Entwicklung der Vorjahre nahtlos fort“, informiert Armin Schneider, Leiter der OeNB West. Nach einem Höchststand von 470 Stück im Jahr 2015 zeigte der Trend kontinuierlich nach unten und 2021 tauchten in Vorarlberg mit 135 Stück vergleichsweise weniger als ein Drittel an Fälschungen auf. Gegenüber 2020 hat sich das Aufkommen mehr als halbiert. „2021 ist damit das Jahr mit der zweitniedrigsten Zahl an gefälschten Banknoten“, freut sich Schneider. Vorarlberg liege dadurch auch sehr nah an dem Jahr mit dem geringsten Falschgeldaufkommen, nämlich dem Euro-Einführungsjahr 2002 mit 70 Stück und zudem nur bei der Hälfte des Durchschnitts von 265 Stück über alle 20 Jahre. Dies sei insbesondere bemerkenswert, als der Banknotenumlauf seit der Einführung gleichzeitig um das Fünffache angestiegen ist und dieser in Vorarlberg auf knapp 25 Millionen Stück geschätzt wird. Damit ist in Vorarlberg weniger als jede 175.000ste Banknote eine Fälschung und es taucht statistisch nur jeden dritten Tag eine solche im Bundesland auf.

Begünstigt wurde die Entwicklung durch mehrere Faktoren: Federführend durch die Einführung der fälschungssicheren zweiten Serie an Euro-Banknoten („Europa-Serie“), weil sich dieser Trend genau seit damals zeige sowie durch die konsequente und erfolgreiche Arbeit der Polizei, ergänzend durch eine stärkere Verlagerung der Kriminalität ins Internet, insbesondere mit Fokus auf unbare Zahlungen und der unrechtmäßigen Erlangung von Zugangsdaten zu Konten und Kreditkarten. Außerdem zuletzt durch die Pandemie erklärbare Faktoren: Rückgang des Tourismus, Lockdowns und Einreisebeschränkungen, die auch für Fälscher und Verteiler hinderlich waren, ein Trend zu unbaren Zahlungen, wiewohl Bargeld nach wie vor mit einem Anteil von 66 Prozent bei den täglichen Zahlungen dominiert.   

Jede zweite Fälschung entfällt in Vorarlberg auf den 50-Euro-Schein. Mit deutlichem Respektsabstand folgen Zwanziger und Hunderter mit einem Anteil von 17 bzw. 15 Prozent. Mehr als die Hälfte aller in Vorarlberg aufgetauchten Falsifikate sind einfache Farbkopien.