AK erneuert Ruf nach Vermögenssteuer

Markt / 06.02.2022 • 18:41 Uhr
Eine ausgewogene Vermögensverteilung bringt einen höheren Konsum. reuters
Eine ausgewogene Vermögensverteilung bringt einen höheren Konsum. reuters

Ein Prozent könnte bis 50 Prozent des Vermögens besitzen.

Wien Nachdem die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) in einer Studie zum Ergebnis gekommen ist, dass das Vermögen von Millionären in Österreich deutlich unterschätzt worden sein könnte, bekräftigt die Arbeiterkammer (AK) ihren Ruf nach der Einführung einer Vermögenssteuer. Es brauche eine Steuerstrukturreform mit höheren Beiträgen aus Vermögen und weniger aus Arbeit, forderte der oberösterreichische AK-Chef Andreas Stangl.

Verteilten sich Einkommen und Vermögen über weite Teile der Bevölkerung möglichst ausgewogen, kurble das einen breiten Konsum an, so die AK. Dieser bringe einen positiven gesamtwirtschaftlichen Effekt. Ohne staatliche Umverteilungsmechanismen gehe die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander. Das könne zum sozialen Abstieg und einer schlechteren Lebensqualität führen, warnen die Arbeitnehmervertreter. Mit einer Vermögenssteuer hingegen könnten notwendige sozialpolitische Projekte und Investitionen dauerhaft finanziert werden. „Ein positiver Nebeneffekt wäre, dass die Millionärssteuer Fakten über die tatsächliche Vermögensverteilung ans Licht bringen würde“, sagt Stangl. Die OeNB war zum Schluss gekommen, dass das reichste eine Prozent der Bevölkerung nicht „nur“ rund 25 Prozent, sondern bis zu 50 Prozent des Gesamtvermögens besitzen könnte.