Erste Group verdoppelt Gewinn

Nettoergebnis 1,92 Milliarden. Ukraine-Auswirkung schwer abzuschätzen.
Wien Die börsenotierte Erste Group hat ihren Gewinn im zweiten Coronajahr 2021 mehr als verdoppelt. Das Nettoergebnis kam bei 1,92 Milliarden Euro zu liegen, nach 783,1 Millionen Euro im Jahr 2020. Unterstützt wurde das Ergebnis von gestiegenen Zinsüberschüssen, einem guten Kreditwachstum sowie von niedrigeren Risikokosten.
Die Auswirkungen der Sanktionen gegen Russland auf Europa und auf den heimischen Finanzmarkt seien schwer abzuschätzen, so Bankchef Bernd Spalt. Auch weil die technischen Details der Sanktionen „noch nicht auf dem Tisch liegen“. Klar sei jedoch, dass der Ausschluss von einigen russischen Banken vom internationalen Zahlungssystem Swift „natürlich dazu führen wird, dass vieles für die russische Wirtschaft schwerer wird“, so Spalt. Auch die von den Energiepreisen getriebene Inflation werde sich durch die aktuelle Situation wohl nicht abschwächen. „Es wird insgesamt die Wirtschaftsströme verlangsamen und wird Implikationen auf das Wirtschaftswachstum haben“, erwartet Spalt. Ob und in welchem Umfang die Erste Group Assets russischer Kunden einfrieren müsse, sei noch nicht geklärt.
Robust aufgestellt
Indirekt könnte neben einer eingetrübten Wirtschaftslage auch eine weiter erhöhte Volatilität am Finanzmarkt ein Risiko für die Erste Group sein. Weiters wäre eine sinkende Investitionsnachfrage der Firmen ein Risikofaktor, sagt Vorstand Ingo Bleier. Derzeit sei die Region, in der die Erste Group tätig sei, aber robust aufgestellt. Dementsprechend sei man für 2022 optimistisch.