Für Regionalität, gegen Amazon

Markt / 07.03.2022 • 21:59 Uhr
Mitarbeiterinnen im Amazon Verteilzentrum in Niederösterreich. Hier werden Pakete zur Auslieferung an Kunden vorbereitet. apa/Techt
Mitarbeiterinnen im Amazon Verteilzentrum in Niederösterreich. Hier werden Pakete zur Auslieferung an Kunden vorbereitet. apa/Techt

Hofsteiggemeinden sehen durch Ansiedelung negative Auswirkungen auf Kaufkraft.

Schwarzach Die geplante Ansiedelung des Onlineriesen Amazon in Dornbirn erhitzt weiterhin die Gemüter. Dass sich das US-Unternehmen ein 33.000 Quadratmeter großes Grundstück im Betriebsgebiet Dornbirn Nord als Standort für sein Verteilzentrum ausgesucht hat, lässt die Wogen seit Monaten hoch gehen. Auch bei den Hofsteiggemeinden Hard, Kennelbach, Lauterach, Schwarzach und Wolfurt sorgen die Pläne für Unmut. Sie befürchten negative Auswirkungen auf die ganze Region.

Kaufkraft halten

Die Wirtschaftsregion Hofsteig mache mittlerweile über zehn Prozent der Wirtschaftskraft von ganz Vorarlberg aus, betonen die Verantwortlichen. Ihr Anliegen ist es, gemeinsam als Einheit aufzutreten und auch die Kaufkraft zu stärken. Dazu wurde vor sechs Jahren die „Hofsteigkarte“ als Gutscheinkarte und Zahlungsmittel eingeführt. Dass der internationale E-Commerce-Boom auch vor Vorarlberg nicht Halt macht, ist längst kein Geheimnis mehr. Allerdings bringt das für den stationären Handel große Herausforderungen mit sich. Auch wenn die heimischen Händler mittlerweile selbst über gute Internetplattformen verfügen, betont Hans Wolff, Obmann der Wirtschaftsgemeinschaft Hard.

Es brauche nun eine stärkere Bewusstseinsbildung bei der Bevölkerung hin zur Regionalität. Nur so können Geschäfte erhalten werden. „Es gilt, den regionalen Handel und Kunden näher zusammenzubringen“, sagt Markus Rusch, Obmann des Wirtschaftsvereins Lauterach.

Verkehr-Zusatzbelastung

Ein weiterer Punkt, der gegen Amazon spricht, sei der Verkehr. Denn mit der Ansiedelung sei mit einer Zusatzbelastung zu rechnen. „Schon jetzt staut es sich vom Kreisverkehr Nord bis zum Achraintunnel“, kritisiert Schwarzachs Bürgermeister Thomas Schierle. VN-reh

„Regional einkaufen bedeutet auch, das heimische Online-Angebot zu nutzen, auf kurze Wege zu setzen oder die persönliche Beratung vor Ort zu schätzen.“ Markus Rusch, Obmann Wirtschaftsverein Lauterach

„Regional einkaufen bedeutet auch, das heimische Online-Angebot zu nutzen, auf kurze Wege zu setzen oder die persönliche Beratung vor Ort zu schätzen.“ Markus Rusch, Obmann Wirtschaftsverein Lauterach

„Die neu dazugekommenen Fahrzeuge durch die Ansiedelung von Amazon werden unsere Ortszentren zusätzlich belasten und dadurch diese unattraktiver für Kunden machen.“ Thomas Schierle, Bürgermeister Schwarzach

„Die neu dazugekommenen Fahrzeuge durch die Ansiedelung von Amazon werden unsere Ortszentren zusätzlich belasten und dadurch diese unattraktiver für Kunden machen.“ Thomas Schierle, Bürgermeister Schwarzach

„Um Kaufkraft in der Region zu binden, setzen wir auf eine Bewusstseinsbildung der Bevölkerung hin zur Regionalität sowie auf die Weiterentwicklung der Hofsteigkarte.“ Simone Kitzmüller, Obfrau Wirtschaftsregion Hofsteig

„Um Kaufkraft in der Region zu binden, setzen wir auf eine Bewusstseinsbildung der Bevölkerung hin zur Regionalität sowie auf die Weiterentwicklung der Hofsteigkarte.“ Simone Kitzmüller, Obfrau Wirtschaftsregion Hofsteig

„Die Konsumenten sollten sich Gedanken darüber machen, ob wir einen Giganten wie Amazon oder doch lieber die Regionalität mit vielen Vor­teilen unterstützen.“ Walter Eberle, Obmann Wirtschaft Wolfurt

„Die Konsumenten sollten sich Gedanken darüber machen, ob wir einen Giganten wie Amazon oder doch lieber die Regionalität mit vielen Vor­teilen unterstützen.“
Walter Eberle, Obmann Wirtschaft Wolfurt

„Ohne die vielen kleinen Händler vor Ort würde ein aktives Ortsleben nicht mehr stattfinden. Zudem verfügen auch sie über gute Internetplattformen.“ Hans Wolff, Obmann Wirtschaftsgemeinschaft Hard

„Ohne die vielen kleinen Händler vor Ort würde ein aktives Ortsleben nicht mehr stattfinden. Zudem verfügen auch sie über gute Internetplattformen.“ Hans Wolff, Obmann Wirtschaftsgemeinschaft Hard