Neue Form der Mensch-Maschine-Interaktion

Markt / 22.03.2022 • 18:58 Uhr
Markus Sonderegger, Geschäftsführer von 24sens. Fa
Markus Sonderegger, Geschäftsführer von 24sens. Fa

Lustenauer Tech-Startup 24sens entwickelt innovativen Herzgurt.

Lustenau Mit „smartcorControl“ präsentiert das Lustenauer Startup 24sens GmbH eine echte Innovation in der digitalen Gesundheitsvorsorge. Das neue Produkt soll gezielt in der Medizintechnik Anwendung finden, insbesondere bei der Prävention von Schlaganfall und Herzinfarkt-gefährdeten Patienten. Die Hard- und Software wurden umfangreichen Tests unterzogen, die zeigen, dass mit „smartcorControl“ für den Arzt und Patienten Herzvorsorge auf einem ganz neuen Level stattfinden kann.

Hoher Mehrwert

Der Herzgurt von 24sens wurde bereits 2021 vom Zentrum für Medizinische Physik der Medizinischen Universität Wien eingehend überprüft. Dieses Wissenschaftszentrum ist der anerkannte Partner, wenn es um Technologieentwicklung in der medizinischen Diagnose und Therapie geht. Die Prüfung erfolgte auf höchstem wissenschaftlichem Niveau. Es wurde ein Teststand entwickelt, der die textile Sensorik und Elektronik unter verschiedensten Bedingungen und Einflüssen untersuchte.

„Uns war wichtig zu erfahren, ob unser Produkt für Patienten gut anzuwenden ist und ob es ihren Bedürfnissen entspricht,“ erklärt Günter Grabher, Mitgründer der 24sens GmbH. Weiter wurde die Benutzeroberfläche für den Arzt, von Allgemeinmedizinern, Internisten und Kardiologen getestet. Der Herzgurt ermöglicht eine durchgehende und exakte Aufzeichnung der Herztätigkeit und eine fundierte Diagnose unabhängig vom Zeitpunkt des Auftretens von Beschwerden. Das ist mit einer herkömmlichen EKG-Untersuchung oder der Durchführung von Kurzzeitmessungen über mobile Geräte nicht möglich. „Der Bedarf an einem mobilen Gerät, das mit seiner textilen Sensorik auch für Patienten angenehm zu tragen ist, ist aus ärztlicher Sicht sehr hoch,“ weiß Rajat Khare, der das Startup 2020 mit Grabher gegründet hat. „Außerdem stellt die Entwicklung eines textilen Sensorsystems in Form eines Brustgurts, der in der Lage ist, Herzanomalien genau und über einen längeren Zeitraum aufzuzeichnen, eine völlig neue Form der Mensch-Maschine-Interaktion dar“, so KI-Experte Khare.

Ende Mai 2022 soll „smartcorControl“ bei der Prüfstelle eingereicht, um als medizinisches Device zertifiziert zu werden. Geplant ist, 2023 in die Serienproduktion zu gehen, bis 2025 sollen rund 4,5 Mill. Euro in das Unternehmen investiert und neue Arbeitsplätze geschaffen werden. VN-sca

Der Gurt zur Vorsorge für Vorhofflimmern soll Patienten das Leben leichter machen und Ärzte bei der Behandlung und Diagnose unterstützen. FA/Fotowerk
Der Gurt zur Vorsorge für Vorhofflimmern soll Patienten das Leben leichter machen und Ärzte bei der Behandlung und Diagnose unterstützen. FA/Fotowerk