Am Kaffeeautomaten die Umwelt schonen

Markt / 23.03.2022 • 18:34 Uhr
Gerhard Bertsch, Geschäftsführer Vertrieb und Marketing. Sillaber
Gerhard Bertsch, Geschäftsführer Vertrieb und Marketing. Sillaber

Fries Kunststofftechnik entwickelt einen Mehrwegbecher, der in jeden bestehenden Automaten passt.

Sulz Kurze Pause. Für viele Mitarbeiter die Gelegenheit, den Kaffeeautomaten aufzusuchen. Ein Druck aufs Knöpfchen, der Becher klickt herunter und füllt sich mit heißem Getränk. Das passierte in Vor-Corna-Zeiten rund 800.000 Mal pro Tag und machte die Österreicher zu Spitzenreitern im Konsum von Automatenkaffee. Und damit auch in der Verwendung von Einwegbechern, deren Lebenszeit nach maximal 15 Minuten im nächsten Mülleimer endet. Kein Wunder, dass der „schnelle“ Einwegbecher längst ein Dorn im Auge der Chefetage ist.

Abfall reduzieren

Das weiß auch Gerhard Bertsch, Geschäftsführer Vertrieb und Marketing bei Fries Kunststofftechnik in Sulz.  Der Vorarlberger Familienbetrieb in dritter Generation produziert ausschließlich Mehrweg-kunststoffprodukte und reduziert mit ergänzender Kreislaufwirtschaft Abfall um ein Vielfaches.

Der neueste Clou ist ein Automatenmehrwegbecher. „Dieser Kaffeebecher passt dank unseres ausgeklügelten Randes in bestehende Automatenkonstruktionen,“ erklärt Bertsch und verdeutlicht: „Wenn der Rand nicht exakt passt, könnte die Mechanik im Inneren des Automaten beschädigt werden.“ Die Umstellung von Einweg auf Mehrweg sei dadurch ganz simpel, sagt der Geschäftsführer. „Wer sich für einen Umstieg entscheidet, erhält außerdem eine Edelstahl-Rücknahmebox, die zwei Mal pro Woche abgeholt wird, um die Mehrwegbecher wieder zu reinigen.“ Ein Kreislauf, der sich pro Polypropylenbecher bis zu 400 Mal wiederholen könne. Erst dann wandert das Kunststoffgefäß in den Schredder und dient als Granulat zur Herstellung neuer Produkte wie Eimer oder ähnlichem.

Testbetrieb startet

Der Testbetrieb startet in einem großen Industriebetrieb in Vorarlberg. Damit die Mehrwertbecher auch zurückgegeben werden, setzt dieses Unternehmen auf ein Pfandsystem.  Läuft alles nach Plan, sieht Gerhard Bertsch großes Potenzial. Immerhin stehen in Österreich zirka 55.000 „stumme Baristas“. Und weil die umweltfreundlichen Behältnisse zum Geschäftsbereich des deutschen Tochterunternehmens Cup Concept gehören, kommen noch einmal 330.000 im Nachbarland dazu.

Logo und Farbauswahl

Hinzu kommt, das die Europäische Union bis zum Jahr 2025 Einwegprodukte drastisch einschränken will. Auch den Pappbecher, der wegen seiner Plastikbeschichtung in der Verbrennungsanlage endet. Die Alternative präsentiert Fries Kunststofftechnik. Neben der individuellen Farbwahl kann für den Mehrwegbecher auch das Firmen-logo platziert werden. Dann sei die Nachhaltigkeit für jeden auf den ersten Blick erkennbar. CRO

Benutzte Becher können unkompliziert zurückgegeben werden. Das Pfand wird je nach System ausbezahlt oder gutgeschrieben. fries
Benutzte Becher können unkompliziert zurückgegeben werden. Das Pfand wird je nach System ausbezahlt oder gutgeschrieben. fries