“Ein Tropfen auf den heißen Stein”

Gas-Importstopp würde Papierversorgung gefährden.
Wien, Frastanz Österreichs Papierindustrie leidet massiv unter den stark gestiegenen Energiepreisen. Ein Gas-Importstopp aus Russland wäre der „Worst Case“ mit dramatischen Auswirkungen weit über die Papierindustrie hinaus. Wenn man die Fabriken abstellen müsse, dann sei nicht nur die Fernwärmelieferung nicht mehr möglich, sondern es gebe auch keine Produkte mehr, die von der Papier- und Verpackungsindustrie erzeugt werden. „Das hat auf viele Lieferketten gravierende Auswirkungen und es würde eine gewaltige Welle an Kurzarbeitsnotwendigkeit auslösen.“ Ohne Schreibpapier könnte man vielleicht eine Zeit lang überdauern, meinte Kurt Maier, Präsident des Branchenverbandes Austropapier. Aber auch die Versorgung mit Windeln oder Klopapier, in Papier verpackten Lebensmitteln und Medikamenten sowie Zeitungen würde zum Erliegen kommen. In Vorarlberg produziert Rondo Ganahl jährlich 120.000 Tonnen Wellpapperohpapier. Das Unternehmen ist mit der Papierfabrik-Geschäftsleiterin Sigrid Rauscher als Vizepräsidentin im Verband vertreten.
Von den angekündigten Kostenentlastungen ist man nicht beeindruckt. „Die einzige Maßnahme, die uns wirklich etwas bringt, ist die Aussetzung der Ökostromförderkosten.“ Alle anderen seien aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Gefordert werden weitere Entlastungen, etwa eine rasche Umsetzung der indirekten CO2-Kostenkompensation.