Vögel transportiert mehr Waren und Güter

Warenströme in Europa haben sich verschoben. Wartezeit auf neue Lkw als Problem.
Bludesch Das Transport- und Logistikunternehmen Vögel Transporte mit Hauptsitz in Bludesch-Gais berichtet trotz teils massiv beeinträchtigten internationalen Lieferketten gegenwärtig sogar von einem leicht gestiegenen Transportvolumen.
Neuer Trend
Wie Geschäftsführer Herwig Vögel erklärt, profitiert das Unternehmen von einer Verlagerung der europäischen Warenströme. „Dadurch, dass Logistikunternehmen Russland gar nicht mehr und die Ukraine nur noch sehr eingeschränkt anfahren, ist ein Anwachsen der Warenströme zwischen den EU-Staaten zu bemerken. Die Firmen beziehen ihre Produkte und Waren nun vermehrt aus diesem Gebiet oder liefern sie dorthin aus.“ Da Vögel Transporte für seine (Industrie-)Kunden aus Vorarlberg und der Ostschweiz seit vielen Jahren schwerpunktmäßig in diesem Wirtschaftsraum unterwegs sei, bemerke man diesen Trend.
Ob und wie stark die Lieferketten auch für Vorarlbergs Industrie beeinträchtigt sind, könne man als Logistiker nicht abschätzen. „Wir wissen nicht, wie lange ein Kunde schon auf seine Bestellung gewartet hat, wenn sie von uns zugestellt wird. Da hat der Logistiker keinen Einblick.“
Warten auf neuen Lkw
Das Thema Wartezeiten ist unterdessen bei Vögel Transporte in anderer Hinsicht zu spüren. Dabei geht es um den Erhalt von neu bestellten Lkw-Zügen für das Bludescher Transport- und Logistikunternehmen. „Früher warteten wir auf einen neuen Lkw drei Monate. Jetzt liegt die Lieferzeit bei teilweise mehr als einem Jahr. Manche Hersteller liefern derzeit gar keine neuen Fahrzeuge mehr aus“, erklärt Herwig Vögel.
Diese Entwicklung beobachte man seit etwa sechs Monaten, sie habe nichts mit dem Krieg in der Ukraine zu tun. Jährlich werden im 200 Lastkraftwagen umfassenden Fuhrpark an die 40 Fahrzeuge ausgetauscht, um die Flotte auf einem modernen Stand mit geringem Treibstoffverbrauch zu halten. „Dieser Austausch verzögert sich jetzt leider spürbar.“
35 Millionen Kilometer
Das 1961 gegründete Familienunternehmen beschäftigt rund 260 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und betreut an die 2800 Kunden. Aktuell sind 185 Fahrzeuge im Einsatz. Pro Jahr werden mehr als 44.000 Frachtaufträge abgewickelt. Die Fahrzeugflotte legt jährlich nach eigenen Angaben im Durchschnitt 35 Millionen Kilometer zurück.
Weitere Standorte gibt es in Rankweil, Dornbirn, Aichstetten (D), Schaanwald (FL) und Laas (I).