Richtiges Wärmekonzept zur rechten Zeit

Nahwärmenetz in Lustenau in erster Phase für 200 Bauten.
Lustenau Am 2. April 2017 wurde im Lustenauer Rathaus gefeiert. Nach über 50 Jahren war das Jahrhundertprojekt Kanalisation fertiggestellt – hatten endlich alle Lustenauer Haushalte einen Anschluss. Fünf Jahre später stellte Bürgermeister Kurt Fischer neuerlich ein Projekt vor, das für die Marktgemeinde eine Zeitenwende bringen soll. Allerdings mit einem ambitionierteren Zeitplan. Im Frühjahr 2024 soll mit dem Bau eines Biomasseheizwerks und dem Fernwärmenetz begonnen werden, bereits im Herbst des Jahres soll mit der Wärmelieferungen begonnen werden. Danach wird kontinuierlich ausgebaut, informiert der Geschäftsführer Adolf Melcher vom Heizwerkbetreiber Kelag Energie & Wärme, das das Nahwärmenetz zusammen mit dem Lustenauer Biomassepionier Kurt Rauch (Rauch LFL) betreiben wird und zwischen zehn und 15 Millionen Euro investiert. „Es können auch 20 werden“, sagt er mit Blick auf die aktuelle Preissteigerungen.
Die Gemeinde, und das freut Fischer, beteiligt sich finanziell nicht an dem Unterfangen, sie hängt allerdings alle öffentlichen Gebäude ans Netz. Dass das Projekt jetzt gestartet werden kann – in einer Zeit, in der die Energieversorgung im Fokus steht – ist dem Umstand geschuldet, dass Lustenau schon viel früher raus aus Gas und Öl wollte und bereits 2019 einen Energieraumplan erstellt hat, der auch international auf großes Interesse gestoßen ist. Mit Kelag und Rauch LFL wurden die idealen Partner gefunden: Die Kärntner, die bei Fernwärme zu den großen Anbietern in Österreich gehören, bauen im Baurecht auf dem Rauch LFL-Grundstück direkt neben dem Lagerplatz für den Brennstoff. VN-sca
